Nun also doch: Martin Harnik hat sich gegen Darmstadt schwerer verletzt als zunächst gedacht. Wegen eines Teilabrisses des Außenbandes im Knie droht dem Stürmer des VfB Stuttgart eine Operation.
Stuttgart – Noch einmal Glück gehabt, so hieß es am Montag, als der VfB über den Gesundheitszustand von Martin Harnik Bericht erstattete. Die Rede war nur von einer starken Prellung, die der Stürmer tags zuvor im Heimspiel gegen den Aufsteiger SV Darmstadt 98 (2:0) davongetragen habe. Am Dienstagmorgen aber beugten sich die Ärzte noch einmal über Harniks rechtes Knie – und diesmal lautete die Erkenntnis: Pech gehabt.
Harnik hat sich beim Zusammenprall mit dem Darmstädter Torwart Christian Mathenia einen Teilabriss des Außenbandes zugezogen. In den nächsten Tagen soll entschieden werden, ob die Verletzung konservativ oder operativ behandelt wird. Sicher ist schon jetzt: Die Hinrunde ist für den Österreicher gelaufen, frühestens zu Beginn des neuen Jahres wird er auf den Trainingsplatz zurückkehren können.
Zuletzt hat Harnik zwei Tore erzielt
Die Zwangspause ist bitter für Harnik, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft und der nach völlig missratenem Saisonstart in den vergangenen Spielen dabei war, seine Form zurückzufinden. Je ein Tor erzielte er zuletzt in Leverkusen und im Pokalspiel in Jena. „Er hat bei uns wieder eine sehr wichtige Rolle gespielt“, sagt der VfB-Manager Robin Dutt, „jetzt müssen andere in die Bütt.“
Bitter ist sein Ausfall auch für den VfB, der gerade in der Offensive zuletzt größere Personalnöte zu bewältigen hatte. Auch Daniel Ginczek fällt nach seinem Bandscheibenvorfall noch monatelang aus. Filip Kostic und Robbie Kruse mussten in den vergangenen Wochen ebenfalls verletzt zuschauen – immerhin sie sind aber wieder ins Training eingestiegen. Gut möglich, dass zumindest Kostic am Samstag bei den Bayern gleich wieder in der Startformation stehen wird. „Er steht uns zur Verfügung“, sagt Dutt.
Kliment entwickelt sich schneller als erwartet
Als gelernter Stürmer bleibt ansonsten neben Timo Werner nur noch Jan Kliment übrig, der Neuzugang aus Tschechien. Ganz langsam sollte er eigentlich aufgebaut werden, nicht zu übersehen ist auch weiterhin, dass es dem 22-Jährigen noch an Athletik und Durchsetzungsvermögen fehlt. Dennoch ist Kliment „schon jetzt öfter eingewechselt worden, als er sich selbst das erträumt hat“, wie Dutt bemerkt. In Hoffenheim hat der Torschützenkönig der U-21-EM neulich seinen ersten Bundesligatreffer erzielt. „Er macht Laufwege, die nur ganz spezielle Stürmer machen“, sagt der Manager, will Kliment ansonsten aber noch nicht abschließend beurteilen: „Er ist weiter eine Zukunftsaktie.“