VfB Stuttgart Sportvorstand Michael Reschke denkt nicht nur über eine Abmeldung der zweiten Mannschaft, sondern auch laut über ein Zweitspielrecht für junge Spieler nach. In anderen Sportarten ist dies bereits Praxis.

Stuttgart - Michael Reschke denkt laut über Alternativen zur zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart nach. Im Interview mit dem „Kicker“ drückt der 60-Jährige den Wunsch nach einem Zweitspielrecht für junge Spieler aus: „Ein zeitlich befristetes Doppelspielrecht kann eine interessante Alternative sein. Wichtig sind dabei klare, verständliche Regularien und eine Beschränkung auf maximal zwei bis drei Spieler pro Klub.“

 

In anderen Sportarten längst Praxis

Dadurch könnten Talente für Klubs in der zweiten oder dritten Liga auflaufen, ohne wechseln zu müssen und innerhalb einer Frist zu ihren Stammverein zurückkehren. Eine ähnliche Praxis gibt es bereits im Handball, Basketball und Eishockey. Reschke erklärt, dass es in den Fußballligen in Österreich und in Spanien bereits Modelle gäbe, die ähnliche Maßnahmen umsetzen.

Passende Partner in Württemberg

Der Sportvorstand sieht in der Umgebung von Stuttgart auch bereits zwei Vereine, für die VfB-Talente auflaufen könnten. „Wir haben im württembergischen Raum eine sehr interessante Situation mit vielen gut geführten Klubs. Wenn ich beispielsweise den 1. FC Heidenheim und Sonnenhof Großaspach sehe, dann sind dies zwei Vereine, die strategisch, sportlich und von der Führung her hervorragend arbeiten“, sagt Reschke im Kicker-Interview.

„Keine sinnvolle Entwicklungsstufe“

Für Reschke die Nachwuchsausbildung ein wichtiger Pfeiler, die U23 in der vierten Liga aber nicht das geeignete Sprungbrett für hauseigene Talente. „Für die größten Talente im Übergang in den Seniorenbereich, also ab der U 20, sind die zweiten Mannschaften in der Regel einfach keine sinnvolle Entwicklungsstufe mehr“, betont Reschke in dem Interview. Als Manager von Bayer Leverkusen meldete er die zweite Mannschaft der Werkself 2014 ab.