Toni Sunjic, der Neuzugang des VfB Stuttgart, hat bei seinem Debüt überzeugt. Dagegen gehörte das Talent Timo Werner nicht einmal zum Kader des Fußball-Bundesligisten.

Natürlich sieht sich Vedad Ibisevic nach dem Spiel von Reportern umringt. Das erste Spiel für seinen neuen Verein, gleich das Duell mit seinem Ex-Club, von dem er sich davongejagt sah – das ist der Stoff für schöne Fußballgeschichten. Die große Geschichte aber lieferte Ibisevic nicht. Der neue Hertha-Stürmer schoss kein Tor und agierte unauffällig – was auch mit seinem bosnischen Landsmann Toni Sunjic zu tun hatte, der seinerseits zum ersten Mal das VfB-Trikot trug.

 

Wenn es bei der Stuttgarter 1:2-Niederlage in Berlin eine positive Erkenntnis gab, dann war es der Auftritt des neuen Innenverteidigers. Sunjic erzielte vorne mit einem Kopfball den Ausgleich und agierte hinten souverän. „Er hat konsequent alles abgeräumt, was ihm in den Weg kam“, sagt der VfB-Trainer Alexander Zorniger und hätte sich gewünscht, dass alle so kompromisslos zu Werke gehen wie der 26-Jährige.

Die Defensivsorgen begleiten den VfB weiterhin. Als gescheitert dürfte das Experiment gelten, Adam Hlousek vom Linksverteidiger zum zentralen Abwehrmann umzuschulen, der Tscheche war auch in Berlin ein Sicherheitsrisiko. Und nur eine Episode dürfte der Auftritt von Odisseas Vlachodimos im VfB-Tor gewesen sein. Das Eigengewächs ließ sich zwar nichts zuschulden kommen – gegen Schalke aber soll trotzdem wieder der bislang so wacklige und in Berlin gesperrte Przemyslav Tyton zwischen den Pfosten stehen.

Allein Sunjic ist es momentan, der etwas Hoffnung macht – neue Sorgen jedoch verursacht Timo Werner. In Berlin stand der Stürmer, der schon seit Langem mehr als glücklos agiert, nicht einmal mehr im Kader. Und wenn man Zorniger reden hört, dann fällt es schwer, sich vorzustellen, dass die Wende zum Guten bevorsteht: „Ich bin dafür da zu sagen, jetzt reicht es, auch wenn es um ihn herum genügend Leute geben wird, die anderer Meinung sind.“ Werner müsse „raus aus seiner Komfortzone“, sagt Zorniger und will den 19-Jährigen dabei nach Kräften unterstützen – doch habe alle Hilfe ihre Grenzen: „Ich bin schließlich nicht sein Kindermädchen.“