Vor Monaten schon hat der VfB Stuttgart den Transfer von Jean Zimmer (22) vom 1. FC Kaiserslautern angebahnt. Künftig soll die Kontaktpflege noch früher beginnen – mit neuen Strukturen und neuen Kräften im Scoutingbereich.

Stuttgart - Der neue Mann ist eine Wunderwaffe, zumindest was seine Flexibilität angeht. Er ist auf beiden Flügeln einsetzbar, und zwar defensiv wie offensiv. Demnach wäre er ein Emiliano Insua und Filip Kostic (links) und ein Kevin Großkreutz und Martin Harnik oder Lukas Rupp (rechts) in einem. Dumm nur, dass Jean Zimmer erst 22 Jahre alt ist und sich noch im Status eines hoffnungsvollen Talents befindet. Weshalb die große Leistungsexplosion noch den einen oder anderen Tag dauern könnte. „Jean bekommt die Zeit, die er benötigt“, sagt Sportvorstand Robin Dutt über den Neuzugang vom 1. FC Kaiserslautern. Von Zimmers Qualitäten ist er gleichwohl überzeugt.

 

Pfälzer Bub

Der Pfälzer Bub ist ehemaliger U-21-Nationalspieler und seit 2004 beim FCK ausgebildet worden. Seit 2014 gehört er zum Stammpersonal des Zweitligisten und kam bisher auf 56 Ligaspiele und fünf Einsätze im DFB-Pokal. „Jean ist ein sehr schneller Spieler mit einer ausgesprochen guten Mentalität. Wir haben ihn sehr lange und ausführlich beobachtet“, sagte Dutt.

Diese lange Vorlaufzeit bei der Sichtung und Verpflichtung von Spielern, speziell jungen Spielern wie Zimmer, soll künftig Standard beim VfB sein und bestenfalls die Zahl der Fehlgriffe minimieren. Deshalb hat der Verein eine Umstrukturierung seines Scoutings beschlossen, das künftig Kadermanagement heißen wird. Unterhalb der sportlichen Leitung mit Trainer Jürgen Kramny, Sportvorstand Robin Dutt, Manager Joachim Cast und einem noch zu benennenden Nachwuchsleiter (als Nachfolger von Rainer Adrion) fungieren drei Teams. Zwei scouten Spieler, die 20 Jahre und älter sind und für die Profimannschaft in Frage kommen – beiden Teams werden je nach den Fremdsprachenkenntnissen der Mitarbeiter bestimmte Länder zugeordnet. Das dritte Team kümmert sich um eigene oder fremde Spieler von der U 11 bis zum 19 Jahre alten Profi. „Damit wollen wir die Grundlage schaffen, um sportlich nicht den Anschluss zu verlieren“, sagte Dutt. Über die personelle Besetzung des Nachwuchschefs, der drei Teamleiter und deren Mitarbeiter will der VfB in den nächsten zwei bis drei Wochen entscheiden. Werder Bremens Scout Peer Jaekel soll einer der neuen Köpfe werden.