Der VfB Stuttgart wird offenbar seinen Mittelfeldspieler Orel Mangala bis Ende der Saison an den Hamburger SV verleihen.

Stuttgart - Während man sich in Bad Cannstatt auf seinen früher zurückkehrenden Weltmeister Benjamin Pavard freut, packt ein anderer scheinbar seine Sachen, um die Schwaben für eine Saison auf Leihbasis zu verlassen: Orel Mangala soll noch heute seinen Medizincheck beim Hamburger SV absolvieren, ehe der 20-Jährige bei den Norddeutschen als Neuzugang vorgestellt wird. Dort könnte er helfen, den ehemaligen „Bundesliga-Dino“ zurück ins Oberhaus zu führen.

 

Keine Kaufoption für den HSV

Eine Kaufoption räumt VfB-Sportvorstand Michael Reschke dem Bundesliga-Absteiger nach Informationen unserer Zeitung nicht ein – dafür traut man dem Mann aus Belgien eine zu gute Entwicklung zu. Sowohl Reschke als auch VfB-Trainer Tayfun Korkut halten viel von dem zentralen Mittelfeldspieler, allerdings hat es die Konkurrenz im Kader des Vorjahres-Siebten in sich: Santiago Ascacíbar, Dennis Aogo, Christian Gentner und nicht zuletzt Neuzugang Gonzalo Castro streiten sich um die maximal zwei Plätze im zentralen defensiven Mittelfeld. Da kann man dem Mann aus der Talentschmiede des RSC Anderlecht nicht genügend Einsatzzeit garantieren – aber genau das brauchen hochveranlagte Spieler, um mittelfristig ihr Potenzial ausschöpfen zu können.

Ausgebildet beim RSC Anderlecht kam Mangala zu Beginn der Vorsaison auf Anraten des damaligen VfB-Coaches Hannes Wolf zum VfB. Zuvor war der Belgier für ein Jahr von Anderlecht an die U19 von Borussia Dortmund verliehen – jenes Team, das Wolf vor seinem Wechsel zum VfB Stuttgart trainiert hatte. Zuvor durchlief Mangala alle belgischen Jugend-Nationalmannschaften, wo er insgesamt 49 Mal zum Einsatz kam.

Korkut setzte auf Erfahrung

Nachdem Wolf den VfB Anfang dieses Jahres verlassen musste und durch Tayfun Korkut ersetzt wurde, hatte der Youngster einen schweren Stand. Korkut wollte im Abstiegskampf Routine auf dem Platz, da war kein Platz mehr für den leidenschaftlichen Kämpfer mit der Rückennummer 23. Eine Halbzeit beim 1:1 gegen Hannover am 30. Spieltag, sowie 90 Minuten am letzten Spieltag beim überraschenden 4:1-Erfolg beim FC Bayern – das sind die einzigen beiden Einsätze unter Korkut, die nicht unter die Kategorie „Kurzeinsatz“ fallen.

Insgesamt kam Mangala in der vergangenen Saison auf 2. Bundesligaspiele (0 Tore, 0 Vorlagen), fünf davon über die volle Distanz. Wenn es nach dem Belgier und den Verantwortlichen in Stuttgart geht, soll der 20-Jährige in der zweiten Bundesliga wesentlich häufiger zum Zug kommen. Dann stünden die Chancen für Mangala nicht schlecht, eines Tages in Stuttgart die Zentrale zu besetzen. Nun heißt es aber offenbar zunächst einmal: Koffer packen, ab nach Hamburg. Da das Transferfenster in Deutschland erst am 31. August schließt, könnten noch weitere Spieler den VfB auf Leihbasis verlassen, um anderswo mehr Einsatzzeit zu bekommen.