Der Sportausschuss des VfB Stuttgart nimmt Gestalt an – aber wie soll er im Zusammenspiel mit dem Manager Fredi Bobic funktionieren? Und: Wer sitzt drin? Nach StZ-Informationen kursieren aktuell genau sechs Namen.

Stuttgart - Noch feilt Bernd Wahler an seinem Redemanuskript, aber spätestens in zwei Wochen ist er damit ganz sicher fertig. Am 28. Juli steht der Präsident des VfB Stuttgart in der Porsche-Arena am Rednerpult und redet wohl recht viel, denn auf der Mitgliederversammlung muss er das enttäuschende Abschneiden der Mannschaft in der vergangenen Saison erklären und zudem versuchen, den Fans eine Perspektive aufzuzeigen, die den Verein in eine bessere Zukunft führen könnte.

 

Dabei geht es um zwei zentrale Punkte – zum einen um die angestrebte Ausgliederung der Profiabteilung aus dem Gesamtverein. Darüber will Wahler im Groben informieren. Konkreter soll es andererseits dagegen beim Thema Sportausschuss werden, den der VfB gründet, um das Management mit Fredi Bobic in seiner Arbeit zu unterstützen.

Die erste Frage lautet jedoch, wie das Gremium besetzt sein soll. Grundsätzlich sieht das Anforderungsprofil Wahlers dafür ehemalige VfB-Spieler und Trainer vor. Nach StZ-Informationen gibt es folgende Kandidaten: den Aufsichtsrat Hansi Müller, den Ehrenrat Hermann Ohlicher, den künftigen Ehrenrat Guido Buchwald, den neuen Jugendchef Rainer Adrion sowie extern Thomas Hitzlsperger und Karl Allgöwer. Unabhängig davon, dass sich bei dieser Auswahl jetzt einige verdienstvolle ehemalige VfB-Profis und Trainer leicht übergangen fühlen könnten, heißt die zweigeteilte zweite Frage, wie der Plan genau aussieht und wie er in der Praxis überhaupt funktionieren soll? Beide Antworten kennen momentan nicht einmal alle Kandidaten.

Anruf bei Allgöwer

So hat Karl Allgöwer am Freitagabend einen ersten Anruf bekommen – von einem eher untergeordneten Angestellten des VfB, der ankündigte, dass sich demnächst dann ein eher übergeordneter Angestellter des VfB bei ihm melden wird, um einen Gesprächstermin zu vereinbaren. Mehr weiß Allgöwer nicht. Dabei sind es bis zur Mitgliederversammlung nur noch 14 Tage – und in dieser Woche ist Bobic auch noch im Urlaub. Der Manager müsste in dieses Gespräch ja zumindest miteingebunden werden, meint Allgöwer. Aber das geht schwerlich, wenn er gar nicht vor Ort in Stuttgart ist.

Dem Vernehmen nach hält sich die Begeisterung über diesen Sportausschuss bei Bobic allerdings ohnehin sehr in Grenzen. Seit 2010 hatte er in der Abteilung Fußball mehr oder weniger das alleinige Sagen – was sich nach den Vorstellungen der Vereinsführung mit Wahler und dem Aufsichtsratschef Joachim Schmidt nun ein bisschen ändern könnte. Ihr Ansatz sieht so aus, dass sie keine Leute in das Gremium holen wollen, die alles, was von oben kommt (in diesem Fall also von Bobic), nur abnicken. Ausdrücklich erwünscht sind laut Wahler und Schmidt kontroverse Debatten – für die speziell Allgöwer und Hitzlsperger wohl auch sorgen würden.

Aber welche Befugnisse und Kompetenzen sollen sie erhalten? Und wie würde das Zusammenspiel mit Bobic eigentlich aussehen? Vermutlich stehen dazu dann ja schon ein paar Sätze in dem Redemanuskript von Wahler drin. Aber vielleicht erfährt es Allgöwer ja auch noch früher.