Was geschieht, wenn die Daimler AG ihre VfB-Anteile wieder abstoßen wollen würde?
Das haben wir nicht vor, aber man muss natürlich an den Fall denken. Wir haben eine tragfähige und sehr vereinsfreundliche Regelung gefunden. So können wir beispielsweise einzig und allein an den VfB verkaufen, auch in Etappen über Jahre hinweg. Der Verein wird dann auch in Zukunft weiterhin selbst bestimmen können, wer seine Partner sind.
Wieso muss es aus Ihrer Sicht eigentlich die Rechtsform der AG sein?
Das ist der sauberste und klarste Ansatz, das haben sowohl die Berater des VfB als auch unsere so bestätigt. Da gibt es auch keine Hintergedanken.
Die Ultragruppierungen bangen um das Recht der Mitbestimmung.
Die Ultras sind ein wichtiger Teil der Fan-Basis. Aber auch diese Gruppe muss akzeptieren, dass es die kommerzielle Seite im Profi- und Leistungssport ebenfalls gibt. Wir müssen eine gute Balance finden, wir brauchen beides.
Wie viel Mitbestimmung verträgt ein Verein in einer zutiefst kapitalisierten Branche heutzutage überhaupt noch?
Fußball ist Emotion. Wir alle leben gemeinsam Emotionen rund um das Spiel und unseren Verein aus. Wenn Menschen unterschiedliche Meinungen haben, gilt es, diese gegenseitig zu respektieren. Es geht bei der Ausgliederung aber nicht um eine Entmündigung der Mitglieder. Es geht darum, eine professionelle Vereinsstruktur zu ermöglichen. Die Fans können weiterhin über die Vereinsgremien mitbestimmen.
Wie schätzen Sie die Stimmungslage mit Blick auf den 1. Juni ein?
Es geht um die Zukunft des VfB Stuttgart. Die Ausgliederung ist jetzt eine einmalige Chance, den Verein zu professionalisieren und damit die Grundlage für nachhaltige Erfolge zu legen. Und ich bin zuversichtlich, dass wir das hinbekommen.