Der DFB wird den VfB für das Verhalten seiner Fans in Homburg zur Kasse bitten. Für eine weit gemäßigtere Pyroshow wurden vor einem Jahr 6000 Euro fällig.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Homburg - Die Fans des VfB Stuttgart hatten ihren Spaß in Homburg. 3:0 gewonnen, dazu diese Atmosphäre. Ein Stadion mit weiten Stehrängen, Laufbahn und bröckeliger Fassade ganz im Stil der 80er Jahre. Das lässt die Herzen der Fußball-Romantiker höher schlagen. Mit Ausnahme von Darmstadt finden sich Spielstätten wie das Waldstadion nur noch in den unteren Klassen. Unterklassig waren wohl auch die Kontrollen am Eingang zum Gästeblock. Anders ist die Pyroshow, welche die mitgereisten 3000 Fans abziehen konnten, nicht zu erklären.

 

Erst waren es nur einzelne rote Fackeln, dann wurden es immer mehr. Irgendwann war die gesamte Kurve in Rauch gehüllt, und die herbeigerufene Feuerwehr musste sich vorkommen wie Sisyphos. Hatte sie eine Fackel im Sandeimer erstickt, lagen schon wieder zwei glimmende daneben.

„Pyrotechnik ist kein Verbrechen“

Auf das heimische Publikum machte die Pyroshow durchaus Eindruck. Nur die Offiziellen, die fanden die Zündelei nicht so witzig. Mehrfach ermahnte der Stadionsprecher den VfB-Anhang und drohte mit Spielabbruch, doch vergebens. „Pyro-Technik ist kein Verbrechen“, hallte es ihm entgegen. Nach dem Führungstreffer durch Christian Gentner diskutierte Schiedsrichter Robert Hartmann mit seinem vierten Offiziellen eine Unterbrechung, ließ dann aber doch weiterlaufen. Wohl mit dem Ziel, die Atmosphäre nicht zum Überkochen zu bringen.

Nach dem Spiel hatten sich alle beruhigt. Nur die Spieler diskutierten noch eifrig. „Prinzipiell sieht das ja schön aus“, meinte Kapitän Christian Gentner. „Aber es sollte natürlich nicht vorkommen.“ VfB-Sportvorstand Jan Schindelmeiser lobte „die überragende Unterstützung unserer Fans“. Einerseits. Andererseits fragt er sich, „warum die rein akustische Unterstützung nicht ausreicht. Alles, was darüber hinaus geht, findet Schindelmeiser „sehr schade“. Ärgerlich wird er es finden, wenn er vom DFB die Rechnung präsentiert bekommt. Im vorigen Jahr beim Pokalspiel in Jena wurden für das Zünden zweiter Rauchbomben im VfB-Block 6000 Euro fällig. So billig wird der Verein dieses Mal wohl nicht davonkommen.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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