VfB Stuttgart Ramon Hendriks – unterm Radar zum womöglich entscheidenden Faktor

Weiß seine Einwürfe wie eine Waffe bei Standards einzusetzen: Ramon Hendriks. Foto: IMAGO/Nordphoto

Ramon Hendriks fliegt beim VfB unterm Radar. Sein Trainer versteht das nicht und sieht im Niederländer mehr, als man auf den ersten Blick vermuten könnte.

Sport: Philipp Maisel (pma)

Bei der entscheidenden Frage herrschte zwischen Trainer Sebastian Hoeneß und seinem Spieler Ramon Hendriks nicht ganz Einigkeit. Während der Trainer sich vorsichtig darüber äußerte, ob Hendriks einsatzbereit sei, gab sich der Spieler zuversichtlich. „Ich denke, das klappt“, sagte de Verteidiger. Beide waren sich indes darüber einig, dass die Entscheidung erst am Spieltag fallen werde.

 

Ausführlich äußerte sich Hoeneß dafür, als er auf die Qualitäten des Niederländers, der einst bei Feyenoord Rotterdam die Akademie durchlief, angesprochen wurde. „Ramon fliegt immer noch ein wenig unter dem Radar, was ich nicht verstehe. Er ist ein absoluter Teamplayer. Dazu kommen seine sportlichen Fähigkeiten. Er ist in der Lage, absolut jeden Spieler auf der Welt zu verteidigen“, lobte Hoeneß den U-17-Europameister von 2018 in höchsten Tönen. Auf acht Bundesligaeinsätze (362 Minuten) und drei EL-Einsätze (256 Minuten) kommt der Niederländer in dieser Saison. Zahlen, die belegen, dass er längst mehr ist als irgendein Ergänzungsspieler.

In allen internationalen Spielen stand Hendriks in der Startelf. Und es müsste schon vieles passieren, dass dies am Donnerstag nicht auch wieder der Fall sein dürfte. Denn zum einen setzt Hoeneß aktuell oft auf eine defensive Dreierkette, die Rolle links in dieser ist Hendriks wie auf den Leib geschneidert. Zumal er es mit seiner Geschwindigkeit (Hendriks ist einer der drei schnellsten Spieler im Kader und wurde in dieser Saison schon mit über 36 km/h gemessen) mit jedem Angreifer aufnehmen kann.

Zum anderen will Hendriks als ehemaliger Feyenoord-Spieler gegen seinen Heimatclub natürlich zeigen, dass es ein Fehler war, ihn 2024 an den VfB zu verkaufen. Und dann ist da noch Hendriks große Qualität bei Standards. Denn der Niederländer ist nicht nur kopfballstark, sondern glänzt vor allem bei Einwürfen. Satte 93% seiner Einwürfe kommen beim eigenen Mann an, Hendriks nimmt im Schnitt 4,76 davon pro Spiel und ist in der Lage, weit, druckvoll und eben präzise einzuwerfen. Seine Einwürfe im letzten Drittel kommen Flanken gleich.

Ramon Hendriks gehört zu den schnellsten Spielern im VfB-Kader. Foto: IMAGO/Eibner

VfB Stuttgart gegen Feyenoord Rotterdam: Fokus auf Ramon Hendriks

„Dass ich sehr weit einwerfen kann, ist mir einfach gegeben. Ich trainiere nicht besonders dafür. Aber wenn es so wahrgenommen wird, dass ich das besonders gut kann, dann freut es mich. Ich versuche einfach meine Qualitäten so einzusetzen, um der Mannschaft bestmöglich damit zu helfen“, gibt Hendriks Einblick und verrät, dass beim VfB in der „Trainingsarbeit einen gewissen Fokus“ daraufgelegt wird. Zuständig hierfür ist Co-Trainer Malik Fatih, dem neuerdings mit Philipp Kipp ein weiterer Standard-Experte zuarbeitet.

Vieles spricht also dafür, dass Hendriks zum vierten Mal in Folge von seinem Trainer das Vertrauen bekommt und gegen Feyenoord in der Startelf stehen wird. Zumal Hoeneß weiß, „dass Ramon keinen Schmerz kennt und sich immer einsatzbereit meldet, wenn es irgendwie geht.“ Womöglich wird er mit seinen Fähigkeiten gar zum entscheidenden Faktor. Ob es so kommt, erfahren wir an diesem Donnerstag ab 21 Uhr.

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