Beim SC Freiburg wird am Sonntag (18 Uhr) erst der dritte Spieltag in der Fußball-Bundesliga angepfiffen. Doch der VfB Stuttgart steht schon vor einer wegweisenden Partie, weshalb der Manager Michael Reschke klare Vorstellungen hat.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Stuttgart - Michael Reschke hat schon ein wenig schmunzeln müssen, als er sich die Szenerie noch einmal vor Augen führte. Da verließen drei hochrangige Angestellte von drei hoch gehandelten Bundesligisten gemeinsam im Auto die Managertagung der Deutschen Fußball-Liga, und an Bord hatten sie zusammen genau null Punkte. Am Steuer saß Christian Heidel von Schalke 04, auf der Rückbank suchte der groß gewachsene Jonas Boldt von Bayer Leverkusen seine Position, und auf dem Beifahrersitz nahm eben Reschke vom VfB Stuttgart Platz. Und so unterschiedlich die Gründe für den verpatzten Saisonstart jeweils sein mögen, eines eint die drei Clubs: Der dritte Ligaspieltag ist für sie diesmal von besonderer Bedeutung.

 

VfB steht früh unter Druck

„Wir sind schon früh in der Saison in der Situation, dass wir Punkte liefern müssen“, sagt Reschke. Vier aus den nächsten zwei Partien beim ebenfalls noch punktlosen SC Freiburg am Sonntag (18 Uhr) und anschließend gegen Fortuna Düsseldorf – so lautet Reschkes Rechnung, um nicht schon jetzt in einen Negativlauf zu geraten. Ähnlich ergeht es den Kollegen auf Schalke und in Leverkusen, und wie der VfB-Manager wissen sie, dass es keine Zähler mit spielerischer Leichtigkeit zu gewinnen gibt. Es sei denn, man ist der FC Bayern München. „Wir werden uns jeden Punkt wieder erkämpfen müssen“, sagt Reschke.

Wie schon in der Vorsaison, als die Stuttgarter während der Rückrunde den Faktor Glück in einigen Spielen auf ihrer Seite hatten. Und obwohl der VfB-Kader fußballerisch nun besser besetzt ist als noch vor einem Jahr. Doch noch hat Tayfun Korkut seine Aufstellung nicht perfekt abgemischt. Noch fehlen die defensive Stabilität sowie die offensive Effektivität. Wobei es die große Herausforderung für den Trainer sein wird, wie er mit seinen vielen personellen Möglichkeiten umgeht, in puncto System und Mannschaftsführung.

Korkut klammert das Bayern-Spiel aus

„Wir wollen jetzt natürlich so schnell wie möglich einen Sieg einfahren“, sagt Korkut und orientiert sich lieber an der Begegnung in Mainz (0:1) als an der Partie gegen die Münchner (0:3). „Das Bayern-Spiel sollte man eigentlich komplett in Klammern setzen“, sagt der Trainer. Zu dominant war der Rekordmeister in allen Belangen. So gesehen, ist also noch gar nicht viel passiert in zwei Spieltagen.

Was die Angelegenheit für den VfB jedoch unangenehm macht, ist dieses verflixte Pokalspiel beim Drittligisten Hansa Rostock, das er zuvor ebenfalls verloren hat. In Summe mit den bisher null erzielten Pflichtspieltoren ergibt das das große Wort vom Fehlstart. Reschke und Korkut wollen sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. Dennoch ist gerade ihnen klar, dass das Landesderby ein Nadelöhr-Spiel ist – schlüpfen die Stuttgarter durch, bleiben ihnen die Anhänger gesonnen, bleiben sie aber hängen, werden Manager und Chefcoach die Grundsatzdebatten über Neuzugänge und Taktiken ereilen.