Zwischen dem VfB Stuttgart und Atlético Madrid zeichnet sich eine Rochade ab. Antonio Rüdiger könnte nach Spanien wechseln und Emiliano Insúa im Gegenzug plus rund 15 Millionen Euro in die andere Richtung wandern.

Stuttgart - Wo ist Antonio Rüdiger? Diese Frage stellen sich viele Fans, die an diesem Donnerstag das Training des VfB Stuttgart verfolgen. Wie schon am Mittwoch fehlt der 22-jährige Nationalverteidiger wieder, woran sich diese Woche auch nichts mehr ändern dürfte. Er wurde freigestellt, um seinen Wechsel vorantreiben zu können – und die Antwort auf die Frage der Fans könnte schon bald lauten: Rüdiger ist in Spanien.

 

Allem Anschein nach verhandelt sein Halbbruder und Berater Sahr Senesie mit Atlético Madrid über einen Transfer. Nach der Kontaktaufnahme am vergangenen Freitag hat der letztjährige Tabellendritte der Priméra Division inzwischen offenbar die besten Karten im Poker um Rüdiger – bessere als die auch interessierten VfL Wolfsburg und FC Chelsea.

Kompensationsgeschäft mit Atlético Madrid?

Wenn eine Einigung erzielt wird, würde das voraussichtlich in ein Kompensationsgeschäft mit den Madrilenen münden. Denn der VfB steht vor der Verpflichtung des argentinischen Linksverteidigers Emiliano Insúa (26), dessen Vertrag bei Atlético noch bis 2016 datiert ist (die StZ berichtete). Während der VfB für Rüdiger eine Ablösesumme von 18 Millionen Euro aufgerufen hat, müsste er für Insúa zwei, drei Millionen Euro zahlen. Unter dem Strich hätte der VfB damit rund 15 Millionen Euro verdient – Geld, das er größtenteils in mindestens einen weiteren zentralen Abwehrspieler investieren würde. Als Rüdiger-Nachfolger wird der Mexikaner Héctor Moreno von Espanyol Barcelona favorisiert.

Allerdings mischen im Tauziehen um Rüdiger neben dem mit einem offiziellen Mandat versehenen Senesie noch andere Berater wie Fritz Fuchs mit, die auch die Chance sehen, finanziell von dem Transfer zu profitieren. Deshalb ist das letzte Wort nicht gesprochen, zumal Rüdiger ursprünglich das Angebot aus Wolfsburg annehmen wollte. Aber die vom VfL gebotene Ablöse von knapp zwölf Millionen Euro ist dem VfB entschieden zu wenig.