Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

„Es waren Anfragen da. Aber wir haben uns immer auf den VfB fokussiert“, bestätigt Uli Ferber, „wenn sich die Position des Vereins gegenüber Cristian nun geändert hätte, dann sollte man uns ansprechen.“ Schließlich weiß auch Molinaro, „dass drei Linksverteidiger beim VfB einer zu viel ist“. Und klar ist ihm auch, dass der junge Sakai, der vom japanischen Club Albirex Niigata mit Kaufoption ausgeliehen ist, längerfristig in Stuttgart bleiben wird. Zudem hat der Ivorer Arthur Boka, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, bereits signalisiert, dass er wohl auch für ein schmaleres Gehalt in Stuttgart spielen würde.

 

Ein wenig hat sich die Situation am Mittwochnachmittag aber geändert: Weil sich Khalid Boulahrouz im Trainingsduell mit Christian Gentner den linken großen Zeh brach und vier Wochen ausfällt, wird wohl Sakai nach rechts rücken. Auf links hätte Molinaro so einen Rivalen weniger.

„Wir müssen sehen, wo wir am Saisonschluss in der Tabelle landen“, sagt derweil der Manager Fredi Bobic, „und was die Spieler wollen, die momentan nicht so zufrieden sind.“ Das klingt so, als wäre die Zukunft der Familie Molinaro einerseits von der Europa-League-Qualifikation des VfB abhängig, und andererseits von den Optionen des Spielers. Immerhin weiß auch das Stuttgarter Management, dass sich im Fall eines Transfers von Cristian Molinaro – anders als bei Arthur Boka – noch eine erkleckliche Ablösesumme von rund fünf Millionen Euro erzielen ließe.

Der 28-jährige Sohn eines Sportlehrers kennt dabei seinen Stellenwert. „Ich habe in der Vorrunde der Vorsaison nicht immer gut gespielt“, sagt Cristian Molinaro, „aber ich weiß, dass sich italienische Clubs für mich interessieren – und dass ich in der Heimat mehr Chancen auf eine Rückkehr in die italienische Nationalelf hätte.“