Bislang konnte der VfB Stuttgart mit Orel Mangala und Anastastios Donis lediglich zwei Neuzugänge präsentieren. Nun hat Sportvorstand Schindelmeiser weitere Verpflichtungen angekündigt.

Stuttgart - Für die Profis des VfB Stuttgart ist der Urlaub gerade erst vorbei, für Sportvorstand Jan Schindelmeiser war dagegen an Erholung noch gar nicht zu denken. Den VfB nach dem Aufstieg wettbewerbsfähig für die Bundesliga aufzustellen, hat für ihn oberste Priorität. Ein paar Tage sei er zwar mit seiner Frau unterwegs gewesen, erzählte der 53-Jährige am Montag: „Meine Frau hat aber gesagt, das war kein Urlaub, ich hätte nur das Büro gewechselt.“ Dennoch hat der schwäbische Erstligist bislang nur zwei unerfahrene und entwicklungsfähige Profis als Einkäufe vorzuweisen - doch das soll es längst nicht gewesen sein. Zum Trainingsauftakt kündigte Schindelmeiser weitere Veränderungen im Kader an, vor allem in der Defensive sollte noch nachgerüstet werden.

 

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„Wir suchen fast gar nicht mehr. Wir wissen, was wir wollen. Jetzt geht es um die Realisierung“, sagte er. „Wir sind handlungsfähig. Wir können aber keine Fantasiepreise zahlen, nur um den Spieler heute zu bekommen.“ Mit Orel Mangala und Anastasios Donis als einzige Neue gehören die Stuttgarter zu den Clubs der Bundesliga, die bislang am wenigsten eingekauft haben. Zum Vergleich: Mitaufsteiger Hannover 96 hat schon sechs Zugänge. „Ich denke, dass wir im Fahrplan sind“, behauptete Schindelmeiser dennoch.

Bei den angezogenen Marktpreisen könne der VfB nicht mithalten. „Wenn wir in zweistellige Millionenbereiche gehen, geht es um die Frage der Realisierbarkeit. Das geht beim VfB Stuttgart derzeit nicht“, erklärte Schindelmeiser. „Wir müssen kämpfen, dass wir mit unserem Budget das beste Ergebnis erzielen. Das dauert manchmal länger.“

Der Trend zur Jugend ist auffällig

Mit Geduld auf dem Transfermarkt, Tempofußball und etlichen talentierten Profis will sich der Meister von 2007 nach einem Jahr in der 2. Bundesliga im Oberhaus wieder etablieren. Der Weg zurück zu einer festen Größe in der Bundesliga sei „eine Abenteuerreise“, bekannte Schindelmeiser. Die Erfahrung in der höchsten Spielklasse fehlt nicht nur dem erst 36 Jahre alten Trainer Hannes Wolf, sondern auch den Neuen. Dennoch sucht der VfB nicht unbedingt nach erfahrenen Profis, die die Mannschaft führen sollen.

Der Trend zur Jugend ist auffällig. Mangala, 19 Jahre alt, kam „als Herausforderer“ vom RSC Anderlecht dazu, wie Wolf schilderte. „Es geht darum, dass er sich schnell ans Bundesliga-Niveau gewöhnt.“ Dem zweiten Neuen, Anastasios Donis, mangelt es mit 20 Jahren ebenfalls noch an der Reife eines erfahrenen Fußball-Profis. Der Offensivspieler war zuletzt von Juventus Turin an OGC Nizza ausgeliehen und soll die Variabilität erhöhen.

Im Angriff sieht sich der VfB mit Simon Terodde und Daniel Ginczek gut aufstellt. „Auf den anderen Positionen wollen wir der Mannschaft mehr Substanz verleihen“, sagte Schindelmeiser. Handlungsbedarf besteht vor allem in der Abwehr, etwa in der Innenverteidigung. Möglich auch, dass noch ein Torhüter als Konkurrent für Mitch Langerak geholt wird. Die Position von Spielmacher Alexandru Maxim, der zum FSV Mainz 05 gewechselt ist, solle dagegen „nicht eins zu eins nachbesetzt werden“, erklärte der Sportvorstand.

Wolf ist selbst gespannt, was sich im Team in den kommenden Wochen noch verändert, sorgt sich aber nicht um die Wettbewerbsfähigkeit. „Für mich ist es entscheidend, dass ich mich in die Arbeit stürze.“