Sport: Carlos Ubina (cu)

Wobei sich aber schon an der Personalie Martin Harnik die Problematik zeigt. Der Österreicher erlebte zuletzt ein Hoch, weil er leidenschaftlich spielte und Tore erzielte. Monatelang steckte der Flügelstürmer davor aber im Tief, verstolperte Bälle, vergab Chancen und verkörperte damit den Wundertütenfußball des VfB. Weder Trainer noch Fans wussten wirklich, was Samstag für Samstag herauskommt.

 

Schon Armin Veh beklagte kurz nach seinem Dienstantritt im vergangenen Sommer, dass er ein stabiles Gerüst in der Mannschaft und damit auch die Konstanz im Spiel vermisse. Trainern vor und nach ihm erging es nicht anders. Was sich darin spiegelt, dass der VfB in den vergangenen vier Jahren die Tabellenplätze sechs, zwölf, fünfzehn und vierzehn belegte.

Dieser Niedergang ist auch das Ergebnis fehlender Kontinuität in der sportlichen Leitung. Sie zeigt aber ebenso, dass mit dem Kernteam nicht viel erreicht wurde – trotz des Anspruches, sich mit den Mitteln und Möglichkeiten oben in der Bundesliga zu verankern. Doch die Trainer Labbadia, Schneider, Stevens und Veh arbeiteten sich an den Stuttgartern ab. Jetzt will Dutt dem künftigen Coach Alexander Zorniger eine Mannschaft hinstellen, die der neuen Spielkonzeption entspricht, die aber auch bereinigt werden soll. „Wir müssen darüber nachdenken, wie wir uns in der Breite besser aufstellen“, sagt der Manager.

Auch in finanzieller Hinsicht. Denn Spieler wie Vedad Ibisevic oder Georg Niedermeier erscheinen zu teuer. Und Geld kann der Verein gut brauchen. Weshalb Dutt sich auch immer wieder mit der Frage beschäftigen muss, wen kann ich für wie viel Geld losbekommen. Ein Millionenangebot für Harnik (spekuliert wird über ein Tauschgeschäft mit dem Schalker Sidney Sam) würde da den finanziellen Spielraum vergrößern, aber auch den sportlichen für ein Talent wie Timo Werner. Wie gesagt: der VfB macht es einem nicht einfach, gerade auch seinem Manager nicht.