Ausgerechnet in der Europa League muss der VfB Stuttgart auf seinen Torgaranten Vedad Ibisevic verzichten. Der bosnische Nationalspieler ist für das Achtelfinal-Hinspiel am Donnerstag gegen Lazio Rom gelb-gesperrt.

Stuttgart - Ausgerechnet in der Europa League muss der VfB Stuttgart auf seinen Torgaranten Vedad Ibisevic verzichten. Der bosnische Nationalspieler ist für das Achtelfinal-Hinspiel gegen Lazio Rom gelb-gesperrt. „Es ist schwierig, auf unseren besten Torjäger zu verzichten“, sagte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic der Nachrichtenagentur dpa vor der Heimpartie des Fußball-Bundesligisten am Donnerstag. „Nun haben andere die Chance sich zu zeigen. Aber es ist immer schmerzhaft, auf einen Top-Stürmer zu verzichten.“

 

Bei Rom fällt zwar auch der seit Wochen wegen eines Bänderrisses schmerzlich vermisste Stürmer-Star Miroslav Klose aus. Aber der Tabellenfünfte der italienischen Serie A verfügt im Gegensatz zum VfB gleich über mehrere hochkarätige Alternativen. „Die haben ein, zwei weitere gute Stürmer“, berichtete Bobic.

Der eben erst in die brasilianische Nationalelf berufene Hernanes und Sergio Floccari dürften die zuletzt sehr stabile Stuttgarter Defensive vor einige Probleme stellen. Zudem hat Lazio Libor Kozák in der Hinterhand, der in sieben Europa-League-Einsetzen sechs Tore erzielte. Beim 3:3 in Gladbach traf der Ersatzstürmer zweimal.

Macheda erstmals in Startelf

Von so einer Auswahl kann der VfB nur träumen. Da Cacau wegen seines Kreuzbandrisses ebenfalls fehlt, muss Trainer Bruno Labbadia einen Not-Neuner nominieren. Seine Entscheidung fiel auf Federico Macheda: Der Winterzugang rückt gegen seinen ehemaligen Club erstmals in die Startelf. „Ein Tor wäre eine Riesensache für mich“, sagte der 21 Jahre alte Italiener am Mittwoch. Der etatmäßige Innenverteidiger Georg Niedermeier fällt ziemlich sicher aus. „Es besteht nur eine Minimalchance“, sagte Labbadia. „U 21“-Nationalspieler Antonio Rüdiger dürfte Niedermeier wie zuletzt in Leverkusen ersetzen.

Trotz dieser personellen Probleme geht Labbadia zuversichtlich in die Partie (Anpfiff: 19.00 Uhr/Kabel 1 und Sky). „Ich sehe uns nicht chancenlos. Wir freuen uns auf einen Top-Gegner. Das ist eine schöne Sache für die Mannschaft“, sagte der Trainer, dessen Eltern aus dem Ort Lenola zwischen Rom und Neapel stammen.

Bobic schätzt die Chancen „50:50“ ein. „Das wird ein sehr enges Spiel. Wir müssen eine Top-Leistung bringen, um eine gute Ausgangslage für das Rückspiel zu haben“, forderte der Manager eine Steigerung der zuletzt häufig enttäuschenden Schwaben. Nur ein Remis im Hinspiel wäre sicher zu wenig, wie Borussia Mönchengladbach in der Zwischenrunde schmerzhaft erfahren musste. „Das ist eine sehr, sehr starke und erfahrene Mannschaft“, bescheinigte Labbadia den Römern hohe Qualität. „Sie haben sehr gute Einzelspieler, vor allem im vorderen Bereich. Das haben sie gegen Gladbach gezeigt.“

VfB erwartet rund 30.000 Zuschauer

Obwohl Lazio laut Bobic „ein sehr attraktiver Gegner“ ist, dürfte die Mercedes-Benz Arena nur halbvoll werden. „Wir rechnen mit 28 bis 30.000 Zuschauern“, sagte ein VfB-Sprecher. In den Gruppenspielen der Europa League war das Stadion oft nur zu einem Viertel besetzt. Das Pokal-Viertelfinale gegen den VfL Bochum wollten zuletzt auch nur 20.000 Besucher sehen.

Immerhin droht keine Geisterkulisse wie im Rückspiel in Rom. Die VfB-Verantwortlichen haben in dem Zusammenhang ihren Anhängern inzwischen eine kleine Entschädigung angeboten: Fans, die ihre Flüge nach Rom nicht stornieren können, erhalten für das Punktspiel in Schalke kostenlos eine Sitzplatzkarte. Aus Rom werden 1300 Anhänger erwartet. Weil die Lazio-Tifosi teilweise gewalttätig und rechtsradikal auftreten, wurden besondere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen.