Eine Mail mit Brisanz, Emotionen und Folgen: in einer persönlichen Nachricht hat sich Thomas Schneider am Montag von allen Mitarbeitern der Geschäftsstelle des VfB Stuttgart verabschiedet. Und bestätigt nicht unbedingt die Aussagen des Vorstands.

Stuttgart - Mail mit Brisanz, Emotionen und Folgen: in einer persönlichen Mail hat sich Thomas Schneider am Montag von allen Mitarbeitern der Geschäftsstelle des VfB Stuttgart verabschiedet. Der am Vortag freigestellte Trainer bedankte sich darin für die Zusammenarbeit und die Unterstützung („Ihr habt Euch super eingebracht und im Hintergrund einen Klassejob gemacht – das hat mir total imponiert“). Gleichzeitig brachte Schneider in dem Schreiben zum Ausdruck, dass er auch weiterhin überzeugt davon war, den VfB vor dem Abstieg bewahren zu können. „Gerne“ hätte er den gemeinsam eingeschlagenen Weg weiterverfolgt – „und ich bin sicher: Der Weg hätte zum Ziel geführt. Gemeinsam hätten wir den Klassenerhalt geschafft. Hundert Prozent.“

 

Zumindest indirekt widersprach der 41 Jahre alte Fußballlehrer damit vehement den Darstellungen des VfB-Vorstands. Der Präsident Bernd Wahler hatte anlässlich der Beurlaubung erklärt, man habe „gemeinsam mit Thomas Schneider“ die Entscheidung getroffen, den Platz für den neuen Trainer Huub Stevens freizumachen. Und der Sportvorstand Fredi Bobic berichtete, dass Schneider gespürt habe, dass der Druck nach nur einem Punkt aus den vergangenen neun Spielen zu groß geworden sei. Bei der Vorstellung von Stevens bekräftigte Bobic noch einmal, dass die vergangenen Wochen „nicht spurlos“ an Schneider vorübergegangen seien: „Wir haben ihm geraten, sich erst einmal zurückzuziehen.“ Die Mail macht aber nicht den Eindruck, als bräuchte Schneider Rat oder als würde er den Rat annehmen. „Wer mich kennt, weiß, dass mir Druck noch nie was ausgemacht hat“, sagte Schneider gleich nach dem Braunschweig-Spiel (2:2).

Ob Thomas Schneider, wie vom Verein angekündigt, ab dem Sommer wieder für den VfB tätig sein wird, erscheint völlig offen. „Irgendwann“, so schließt der Fußballlehrer sein Schreiben an die VfB-Mitarbeiter, werde man sich „sicher wieder begegnen. Bis dahin: vielen Dank.“