VfB Stuttgart Transfermarkt Das ist der Stand in der Kaderplanung
Die Personalien Millot und Woltemade beherrschen die Schlagzeilen rund um den VfB. Bei so viel Wirbel lohnt sich ein detaillierter Blick auf die Gesamtsituation.
Die Personalien Millot und Woltemade beherrschen die Schlagzeilen rund um den VfB. Bei so viel Wirbel lohnt sich ein detaillierter Blick auf die Gesamtsituation.
Beim VfB Stuttgart herrscht dieser Tage große Betriebsamkeit. Kein Wunder, schließlich steht das Trainingslager bevor, traditionell die Hochphase der Vorbereitung. In den Trainingstagen von Rottach-Egern am Tegernsee, wo die Mannschaft ab dem kommenden Montag Quartier beziehen wird, muss viel passieren, um den Feinschliff für die bereits Mitte August anstehenden Pflichtspielaufgaben zu forcieren.
Dementsprechend war auch auf der Ebene, die sich um Kaderzusammenstellung und -planung kümmert, zuletzt entsprechend viel los. Bei Sportvorstand Fabian Wohlgemuth und Sportdirektor Christian Gentner klingelte nahezu ununterbrochen das Telefon. Doch ausgerechnet bei zwei Personalien, die in der letzten Saison integrale Bestandteile der Pokalsiegermannschaft waren, gestaltet sich die Lage eher ruhig.
Da ist zum einen die Personalie Nick Woltemade. Die wohl heißeste Aktie des deutschen Transfersommers. Das sich schon wochenlang und großteils öffentlich hinziehende Geschacher um den Stürmer ist in diesen Tagen zum Erliegen gekommen. Dem Vernehmen nach haben die Bayern ihre Bemühungen um Woltemade nach zwei vergeblich abgegebenen Angeboten eingestellt. Der VfB wiederum ist weiterhin nicht bereit, auch nur einen Deut von seiner Position abzurücken. Eine Patt-Situation. Aktuelle Tendenz: Woltemade spielt auch in der kommenden Saison in einem Trikot mit rotem Brustring.
Bei den Schwaben rechnet man nun damit, dass der Stürmer am Wochenende in Stuttgart aufschlägt, um möglicherweise noch vor der Abreise an den Tegernsee seine Leistungsdiagnostik-Tests zu absolvieren. Um dann am Montagmorgen im Mannschaftsbus zu sitzen. Die erste lockere Einheit mit dem Team steht am Nachmittag auf der Anlage des FC Rottach-Egern auf dem Programm. Der andere Schlüsselspieler der letztjährigen Erfolgself hört auf den Namen Enzo Millot. Der nach der Geburt seines dritten Kindes später ins Training eingestiegene Mittelfeldspieler hat dem Club gegenüber klar kommuniziert, sich einen Wechsel vorstellen zu können und von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch machen zu wollen, die ihm einen Wechsel für die festgeschriebene Ablösesumme von mindestens 18 Millionen Euro garantiert. Jedenfalls noch bis in wenigen Tagen. Dann läuft die Klausel aus, und Millots Ablösesumme wäre wieder frei verhandelbar.
Beim VfB gibt man sich hier entspannt. Zum einen, weil man sich ob der vertraglichen Situation in klaren Leitplanken bewegt. Zum anderen, weil Millot tagtäglich bestens gelaunt auf dem Vereinsgelände professionell seinen Pflichten nachkommt. Bisher hat der Franzose seine Klausel nicht aktiviert, eine ursprüngliche Spur zu Aufsteiger FC Paris ist völlig erkaltet, und nach Informationen unserer Redaktion ist auch die Spur zu Galatasaray Istanbul längst nicht so heiß, wie sie medial gemacht wird. Ein Wechsel steht aktuell nicht bevor. Nichtsdestotrotz rechnet man bei den Stuttgartern mit einem Abgang des Franzosen, möglicherweise noch vor dem Supercup am 16. August gegen den FC Bayern München. Wohin es Millot allerdings ziehen wird, scheint völlig offen.
Unabhängig der beiden Personalien sieht man sich unter dem weiß-roten Dach gut aufgestellt, was das große Ganze angeht. Die Kaderplanung ist weit fortgeschritten. Auf der Torhüterposition besteht kein Handlungsbedarf. Mit Florian Hellstern ist das nächste Toptalent bereits in die tägliche Trainingsarbeit integriert. Auch in der Abwehr hat man nach den Vorgriffen mit Luca Jaquez und Finn Jeltsch im Winter und der Verpflichtung von Lorenz Assignon seine Hausaufgaben erledigt und auf allen Positionen mindestens zwei Optionen und damit leistungsfördernden Konkurrenzkampf.
Im zentralen Mittelfeld beherrschen die Platzhirsche Atakan Karazor und Angelo Stiller das Geschehen, in Yannik Keitel, Nikolas Nartey und dem jungen Mirza Catovic stehen Herausforderer bereit. Mit Caspar Jander (22, 1. FC Nürnberg) soll noch ein weiterer Konkurrent dazukommen. Mit dem Spieler besteht Einigkeit, mit dem Club wird noch verhandelt.
In der Offensive sieht die Lage ähnlich aus. Auf den Außenpositionen haben die gesetzten Chris Führich und Jamie Leweling Druck von Justin Diehl und Neuzugang Lazar Jovanovic bekommen. In der Offensivzentrale soll Neuzugang Noah Darvich viele Minuten bekommen, und für einen potenziellen Millot-Abgang hat man in Giannis Konstantelias bereits einen Nachfolger an der Angel – auch hier ist man intern zuversichtlich, den Transfer in absehbarer Zeit realisieren zu können. Denn der Spieler will zum VfB.
Bei den Angreifern sind Ermedin Demirovic und Deniz Undav gesetzt. Bleibt Woltemade, soll noch ein Angreifer kommen. Hier könnte Lucas Stassin (20, AS St. Etienne) wieder ein Thema werden. Geht Woltemade doch noch zu den Bayern, plant man, noch zwei Stürmer zu verpflichten.