Attraktiver Heimspiel-Auftakt: Die U 21 des VfB empfängt am Sonntag in der dritten Liga mit 1860 München einen Club mit großer Historie, hinter dem aber ein unruhiger Sommer liegt.

Sport: David Scheu (dsc)

Es ist ein klangvoller Name, der auf die U 21 des VfB Stuttgart im ersten Drittliga-Heimspiel der Saison wartet. 1860 München gastiert an diesem Sonntag (16.30 Uhr) in Großaspach – seines Zeichens Deutscher Meister von 1966 und noch immer auf Platz 22 der ewigen Bundesliga-Tabelle.

 

Seit den Abstiegen aus der ersten Liga 2004 und aus der zweiten Liga 2017 ist der Glanz zwar etwas verblasst, Zulauf und Fan-Wucht haben die Löwen aber noch immer – was sich auch am Vorverkauf für die VfB-Partie zeigt. 4000 Tickets sind bislang abgesetzt, davon mehr als die Hälfte (2100) für den Gästebereich.

Der Sohn von Frank Verlaat dirigiert die Abwehr der Löwen

Hinter dem Team von Trainer Argirios Giannikis liegt ein unruhiger Sommer. Der Machtkampf zwischen Verein und Investor Hasan Ismaik dauert an, der sportliche Umbruch war mit je 20 Ab- und Zugängen riesig. Wichtige Spieler wie Stürmer Fynn Lakenmacher (zu Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98) haben die Sechziger verlassen, andere wie Mittelfeldakteur Thore Jacobsen (von Zweitligist SV Elversberg) sind neu dazugekommen. Das Team befindet sich fraglos noch in der Findungsphase und unterlag zum Auftakt im heimischen Stadion an der Grünwalder Straße mit 0:1 gegen den FC Saarbrücken.

Der VfB indessen will nach dem Punktgewinn zum Auftakt bei Hansa Rostock (1:1) nachlegen. „Wir haben in Rostock einige Zeit gebraucht, um ins Spiel zu finden, sind dann aber immer mutiger geworden und verdient zum Ausgleich gekommen“, sagt Trainer Markus Fiedler. „An diese Leistung müssen wir auch am Sonntag anknüpfen, wohlwissend, dass 1860 über eine sehr gute Mannschaft verfügt.“

Wie genau der Kader aussieht, wird sich voraussichtlich erst am Samstagabend entscheiden. Am Nachmittag spielt die Stuttgarter Bundesliga-Mannschaft im Rahmen der Saisoneröffnung gegen den spanischen Erstligisten Athletic Bilbao.

Fest steht dagegen schon jetzt, dass aufseiten von 1860 am Sonntag ein Schuss VfB-Bezug dabei sein wird: Abwehrchef und Spielführer Jesper Verlaat (28) ist der Sohn des früheren Stuttgarter Kapitäns Frank Verlaat (56). Wohl nicht nicht spielen können wird dagegen Michael Glück, der im Sommer von den Sechzigern nach Stuttgart gewechselt war und derzeit an muskulären Problemen laboriert.