Die Stuttgarter haben durch den zwischenzeitlichen Abstieg in der Geldrangliste den Anschluss verloren. Dass der VfL Wolfsburg jetzt auch noch die Klasse hält, kostet den VfB zusätzlich viel Geld.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - Im Grunde konnte dem VfB Stuttgart ja egal sein, ob ihm Eintracht Braunschweig in die Bundesliga folgt – oder ob der VfL Wolfsburg in der kommenden Saison der Gegner im Oberhaus ist. Doch so ganz unbeteiligt saßen die Weiß-Roten am Montagabend wohl nicht vor dem Fernsehgerät, als es im Niedersachsen-Derby um die Bundesliga-Zugehörigkeit ging. Zum einen gelten die Wolfsburger als härterer Konkurrent, zum anderen hätte ein Braunschweiger Aufstieg den Stuttgartern weiteres Geld in die Clubkasse gespült. Grund dafür ist das Ranking, das für die Verteilung der TV-Erlöse maßgeblich ist.

 

Der VfB Stuttgart liegt nach sportlich mageren Jahren und unter Einbeziehung aller Parameter in der Rangliste für die kommende Saison auf Platz 17. Lediglich RB Leipzig – der Club ist im Eiltempo von Liga vier ins Oberhaus gestürmt – liegt noch hinter dem VfB. 1,194 Milliarden Euro werden laut des ab der kommenden Saison geltenden Fernsehvertrags an die 36 Erst- und Zweitligaclubs ausgeschüttet, nach jüngsten Berechnungen bekommt der Rückkehrer aus Stuttgart rund 33 Millionen Euro zugeteilt. Bei einem Wolfsburger Abstieg wäre der VfB einen Platz nach vorne gerückt – was rund 1,5 Millionen Euro an Mehreinnahmen ausgemacht hätte.

Der VfB hat den Anschluss verloren

Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht, wie sehr der VfB zuletzt den Anschluss verloren hat. Ein Beispiel: Selbst der FC Augsburg kommt auf fast 50 Millionen Euro aus dem TV-Topf. Auch auf diesen Unterschieden basiert die Argumentation der VfB-Chefs für die Notwendigkeit einer Ausgliederung. Stimmen die Mitglieder am Donnerstag (18.30 Uhr) zu, kommen kurzfristig 41,5 Millionen Euro der in die Kasse. Die Daimler AG würde für diesen Betrag 11,75 Prozent der Anteile der geplanten VfB AG erwerben. Krösus im TV-Ranking ist übrigens der FC Bayern, dem fast 100 Millionen Euro zugerechnet werden.