VfB Stuttgart Was Besseres kommt selten nach

Martin Harnik tritt mit seinem neuen Club Hannover 96 am Montag bei seinen alten Kameraden vom VfB Stuttgart an. Anlass genug, um einmal auf die anderen Ehemaligen aus der Abstiegssaison zu schauen.
Stuttgart - Champions League. Klingt verheißungsvoll. Und ist es für jeden Fußballer wohl auch. Vor allem, wenn man im Jahr zuvor abgestiegen ist, suggerieren Auftritte in Europas Königsklasse einen gewissen sozialen Aufstieg. Adam Hlosek, Daniel Schwaab und Serey Dié war Selbiges vergönnt, als sie nach dem Bundesliga-Aus mit dem VfB Stuttgart Ade sagten und in Warschau (Hlousek), Eindhoven (Schwaab) und Basel (Dié) anheuerten.
Nun ist das Trio um eine Erkenntnis reicher: Dass Europas Super-Liga auch traumatische Erlebnisse verursachen kann. Nachzufragen bei Adam Hlousek: Nach dem Duell mit Real Madrid und Superstar Gareth Bale hat der Linksverteidiger wahrscheinlich noch heute einen Drehwurm. Das Beste am Spiel war für Hlousek und Warschau noch das Ergebnis: ein 1:5. Gegen Borussia Dortmund hagelte es einmal sechs und einmal acht Gegentore, was den vorsichtigen Schluss nahelegt, dass Legia Warschau (und Adam Hlousek) in der Champions League nichts verloren haben.
Dieses Urteil fällen sie in der Schweiz auch über den FC Basel. Der Serienmeister schied sang-und klanglos aus und steckt in einer Sinnkrise. Jedes Jahr mit großem Vorsprung Schweizer Meister zu werden, befriedigt in Basel niemanden mehr. Dass es für mehr nicht reicht, wird auch an den Transfers festgemacht – wobei unter anderen der Name Serey Dié fällt. Und Daniel Schwaab? Dem Abwehrspieler gefällt es beim PSV Eindhoven nach eigenem Bekunden zwar ganz gut. Spaßvoll waren die Aufeinandertreffen mit Bayern München und Atlético Madrid für Schwaab aber nicht. Als Tabellenletzter schied sein neuer Club aus der Königsklasse aus.
Enttäuschtes Champions-League-Trio
In der Bundesliga laufen immerhin zwei VfB-Ehemalige mit stolz geschwellter Brust über den Platz: Timo Werner in Leipzig und Lukas Rupp in Hoffenheim. Ihre erfolgreiche Weiterentwicklung ist bekannt – genauso wie der weniger geglückte Wechsel der Herren Didavi und Kostic. Letzterer hat dem Hamburger SV mit seinem Siegtreffer zum 1:0 gegen den FC Augsburg immerhin mal wieder ein kleines Hochgefühl beschert. Eine bittere Statistik ist dagegen immer noch aktuell: Kein anderer Bundesligaspieler hat häufiger verloren als Filip Kostic, seit dieser 2014 zum VfB wechselte.
Daniel Didavi leidet wiederum in Wolfsburg doppelt. Sportlich läuft es in Niedersachsen keinen Deut besser als in Stuttgart. Und dann sind auch Didavis chronische Knieprobleme wieder aktuell. In diesem Jahr wird der mit Champions-League-Ambitionen nach Wolfsburg gewechselte Mittelfeldspieler kein Spiel mehr bestreiten. Ähnlich ergeht es auch Georg Niedermeier, der mit anhaltenden Rückenproblemen beim SC Freiburg nicht so recht auf die Beine kommen will.
Es kommt eben selten was Besseres nach – diese Erfahrung mussten auch die Südeuropa-Auswanderer machen. Dort findet sich die vereinte VfB-Kompetenz in Spanien auf den Rängen 16 (Przemyslaw Tyton bei Deportivo La Coruna) und 19 (Artem Kravets/FC Granada) wieder. Federico Barba liegt in Italien mit dem FC Empoli auf Platz 17 ebenfalls auf Kurs nach unten. Tyton hat sich inzwischen immerhin einen Stammplatz erkämpft.
In Spanien und Italien im Abstiegskampf
Aus der jungen Gilde zeigt immerhin Arianit Ferati in Düsseldorf ansteigende Form. Der zu Bröndby Kopenhagen ausgeliehene Jan Kliment kommt dagegen auch in Dänemark nicht regelmäßig zum Zug. Die Anfangsbegeisterung um Trainer Alexander Zorniger hat sich auch gelegt, nachdem Bröndby früh aus der Europa League ausgeschieden ist und in der Liga elf Punkte Rückstand auf den FC Kopenhagen aufweist.
Und was macht eigentlich Robin Dutt? „Ich habe so schnell keine Lust mehr auf die Bundesliga und die Bundesliga wohl auch nicht auf mich“, sagte er nach seinem Aus beim VfB. Seither ist es ruhig geworden um Dutt. Zuletzt hatte Rapid Wien auf der Suche nach einem neuen Sportchef seinen Namen auf dem Zettel.
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