VfB Stuttgart Wer spielt auf rechts? Die Optionen im Personalpuzzle
Vieles spricht trotz der angespannten personellen Lage für Startelf-Änderungen auf der rechten Seite des VfB. Welche Akteure jetzt in den Fokus rücken.
Vieles spricht trotz der angespannten personellen Lage für Startelf-Änderungen auf der rechten Seite des VfB. Welche Akteure jetzt in den Fokus rücken.
Auf den beiden Außenbahnen ist das Bild beim VfB Stuttgart seit Wochen grundverschieden. Links? Herrscht Konstanz, sind Außenverteidiger Maximilian Mittelstädt und Flügelstürmer Chris Führich nun schon seit vier Pflichtspielen in Folge in der Startelf gesetzt. Rechts? Ist die Aufstellung weniger eindeutig und oft ein Puzzle – was in erster Linie an den Ausfällen liegt.
Außenstürmer Jamie Leweling fehlt seit Wochen verletzt, Luca Raimund gar seit Monaten. Und Verteidiger Leonidas Stergiou ist gerade erst nach einer mehrmonatigen Pause wegen Rückenbeschwerden wieder einsatzfähig und soll keineswegs überbelastet werden.
Gegen Roter Stern Belgrad (1:5) in der Champions League führte das dazu, dass sich Trainer Sebastian Hoeneß für den an sich verlässlichen Pascal Stenzel hinten und Josha Vagnoman vorne entschied. Der Plan ging nicht auf: Stenzel ließ einiges zu und wurde zur Pause ausgewechselt, Vagnoman setzte kaum Impulse und rückte in der zweiten Hälfte eine Position nach hinten.
„Unbestritten hat das nicht so gut funktioniert, wie wir uns das erhofft haben vor dem Spiel“, sagte Hoeneß, „da habe ich jetzt wenige Argumente, das in irgendeiner Form zu entkräften.“ Dass der VfB bei Werder Bremen an diesem Samstag (15.30 Uhr/Liveticker) mit derselben rechten Seite aufläuft, ist deshalb nicht sehr wahrscheinlich. Aber wie dann?
Leweling, das ist sicher, wird in der Offensive noch keine Option sein. Er befindet sich nach seiner Muskelverletzung zwar auf einem guten Weg, braucht aber noch einige Tage und wird voraussichtlich auch das DFB-Pokalspiel bei Jahn Regensburg am kommenden Dienstag verpassen.
Anders sieht es bei Stergiou aus. Der schnelle Außenverteidiger hatte in der Vorwoche gegen den VfL Bochum (2:0) sein Comeback gegeben, ehe er dann in Belgrad zur Belastungssteuerung nur eine Viertelstunde spielte. „Er hat davor sechs Monate nicht gespielt“, erläuterte Hoeneß, „da muss ich auch berücksichtigen, dass ich das Risiko nicht gehen kann.“ Das habe der Schweizer Nationalspieler im Austausch auch so bestätigt. Jetzt mit sieben Tagen Pause ist Stergiou aber wieder eine realistische Startelf-Option.
Mit Folgen für die Offensive: In Person von Vagnoman und Rieder hätte Hoeneß dann zwei Optionen für die vordere Außenbahn – und damit die Möglichkeit, im Spielverlauf nachzulegen. Genau diese Erwägung spielte auch eine Rolle bei der Entscheidung, Vagnoman in Belgrad nach vorne zu ziehen und Rieder damit als Joker in der Hinterhand zu haben. „Und Josha hat vorne auch für uns schon gute Sachen gemacht“, so Hoeneß. Unter anderem nach dessen Amtsantritt im April 2023, als Vagnoman im Saisonendspurt drei Tore und drei Vorlagen beisteuerte.
Auf eine andere offensive Option muss Hoeneß in Bremen allerdings verzichten: Justin Diehl, der in der Champions League nicht spielberechtigt war und gegen Bremen sicher eine ernsthafte Alternative gewesen wäre, fällt nun krank aus. „Es ist ja nicht so, dass sich die Personalsituation überragend verbessert hat“, so der Trainer zum neuerlichen Ausfall auf rechts. „Wir müssen die eine oder andere Überlegung mehr anstellen.“ Gewohnt ist man das beim VfB ja seit einigen Wochen schon, was die rechte Seite angeht.