Der VfB könnte einen Teil der Leno-Millionen in neues Personal investieren. Die Stuttgarter suchen vor allem einen neuen Stürmer.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Wenn er gefragt wird, wie viel der durch den Transfer des Torhüters Bernd Leno nach Leverkusen erzielten acht Millionen Euro er in den VfB-Kader reinvestieren werde, dann setzt der Manager Fredi Bobic sofort seine grimmigste Miene auf. „Null Euro!“, blafft der 40-Jährige dann – denn er will das Thema Wintertransfers gleich im Keim ersticken.

 

Tatsächlich aber plant man beim VfB schon, einen Teil der Ablösesumme wieder auszugeben, was der Trainer Bruno Labbadia so formuliert: „Wir haben den einen oder anderen Kandidaten im Kopf“, sagt der VfB-Coach, „aber wir holen niemanden auf Teufel komm raus, sondern werden mit unserem Geld sorgsam umgehen.“ Das sieht auch Fredi Bobic so, der mit Blick auf die Preise am Transfermarkt in seiner aktuellen Rolle als Einkäufer lieber auf Understatement macht. Getreu dem Motto: Wer nicht viel hat, der muss im Zweifel für neues Personal weniger bezahlen. Allerdings macht Bruno Labbadia inzwischen auch kein Geheimnis mehr daraus, dass man in erster Linie nach einem Stürmer fahndet. „Wir suchen einen Typen, der seine Stärken mit dem Rücken zum Tor hat – und der hohe Bälle verarbeiten kann“, so lautet Labbadias Stellenbeschreibung.

Trainingsgast Danilo von Honved Budapest

Als einen „eleganten, leichtfüßigen Spieler, der eine ordentliche Technik besitzt und einen guten Abschluss hat“, bezeichnet der VfB-Trainer derweil den Trainingsgast Danilo von Honved Budapest. Der 25-jährige Brasilianer, der mit Budapest die ungarische Liga bereits beendet hat, hat beim VfB bisher drei Trainingseinheiten absolviert. „Wir müssen abwarten, ob er der Spielertyp ist, den wir jetzt brauchen“, sagt Labbadia über den offensiven Mittelfeldakteur.

Viel Lob von Fredi Bobic erhält derweil der Stürmer Juan Agudelo von den New York Red Bulls. Der 15-fache Nationalspieler der USA war Mitte November auf Bitten des US-Nationaltrainers Jürgen Klinsmann beim VfB ins Training eingestiegen, um sich fit zu halten, da die Saison in der Major League Soccer bereits beendet ist. „Der Juan hat für sein Alter einen sehr guten Eindruck gemacht“, sagt Bobic über den 19-Jährigen Angreifer. "Wir werden seine Entwicklung weiter beobachten – und bleiben mit dem Jürgen in Kontakt.“

Alternativen für das Offensivspiel

Während der VfB also nach Alternativen für das Offensivspiel sucht, bereitet das aktuelle Personal vor dem Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr)gegen den 1. FC Köln, gegen den die Stuttgarter seit Oktober 1996 zuhause nicht mehr gewonnen haben, einige Probleme. Sowohl Cacau wie auch der rechte Flügelmann Martin Harnik konnten am Dienstag und Mittwoch aufgrund einer leichten Grippe nicht trainieren.

„Ob die beiden gegen Köln fit sind, ist bisher unklar. Wir müssen abwarten, wie sie das Training verkraften“, sagt Bruno Labbadia, der am Donnerstag auf Tamás Hajnal verzichten musste. Der Ungar setzte mit leichten muskulären Problemen im Training aus. Da auch Christian Gentner wegen Schmerzen an der Patellasehne zweimal pausieren musste, wird die Aufstellung erst kurz vor dem Anpfiff klar sein.