Die Konkurrenz rückt dem VfB Stuttgart auf die Pelle, allen voran Union Berlin. Eine Überraschung? Nicht für die VfB-Verantwortlichen.

Hannover/Stuttgart - Die Umarmung war trügerisch. Nach dem Tor des Tages durch Martin Harnik herzten sich Daniel Stendel und Horst Heldt noch wie gute alte Bekannte, doch nach dem 1:0-Arbeitssieg von Hannover 96 gegen 1860 München ließ sich der neue Manager nicht zu einem verbalen Treuebekenntnis hinreißen. „Ich werde da jetzt aktuell keine Versprechen abgeben. Fußball ist ein Tagesgeschäft“, sagte Heldt auf die Frage nach der beruflichen Zukunft des Cheftrainers bei den Niedersachsen. Und auch der allmächtige 96-Präsident Martin Kind wollte sich nicht festlegen: „Wir werden die Situation weiterhin in Ruhe analysieren.“ Dennoch rechnet Stendel mit einer Weiterbeschäftigung. „Ich spüre Vertrauen und mache meinen Job“, sagte er.

 

Zwar steigerte sich der Bundesliga-Absteiger gegenüber der 0:2-Niederlage eine Woche zuvor beim Abstiegskandidaten Karlsruher SC, doch wie schon zuvor in den ersten drei Zweitliga-Heimspielen der Rückrunde konnten die Norddeutschen besonders spielerisch nicht überzeugen. „Wir bringen die PS nicht auf den Rasen. Da könnte auch ein Guardiola auf der Bank sitzen“, sagte Torschütze Harnik. Immerhin: Durch das Unentschieden des VfB gegen den VfL Bochum ist Hannover 96 als Dritter wieder etwas näher an den Tabellenführer aus Stuttgart herangerückt: Vier Punkte beträgt der Rückstand auf den Mitabsteiger nach dem 24. Spieltag. Härtester Verfolger des Spitzenreiters ist Union Berlin.

Union „seit Wochen auf dem Schirm“

Das Team von Ex-VfB-Trainer Jens Keller gewann etwas glücklich 2:1 beim FC St. Pauli und feierte den fünften Sieg in Serie – was in Stuttgart aufmerksam zur Kenntnis genommen wird. „Union macht das klasse“, sagte der VfB-Sportvorstand, „die spielen mittlerweile mit riesigem Selbstvertrauen. Wir haben sie seit Wochen auf dem Schirm.“ Trainer Hannes Wolf ergänzte mit Blick auf die Berliner Siegesserie: „Das überrascht mich nicht, denn das ist eine wirklich starke Mannschaft.“ Allzu viel Beachtung will man dem Verfolger dann aber auch wieder nicht schenken. „Wirklich relevant ist das für uns nicht“, sagte Schindelmeiser, „wir müssen unsere Spiele gewinnen.“

Jens Keller fühlt sich mit seinen Eisernen derweil pudelwohl in der Spitzengruppe der zweiten Liga. „Wenn man das Druck nennt, dann ist das schöner Druck“, sagte der ehemalige Stuttgarter, „ich bin gern im Aufstiegsrennen dabei, besonders, wenn man von oben nach unten schauen kann.“ Zwei Punkte liegt Union hinter dem VfB.

Ex-Stuttgarter Tedesco siegt mit Aue gegen den KSC

In der unteren Tabellenregion darf sich Domenico Tedesco als Gewinner des Spieltags fühlen. Der frühere Juniorentrainer des VfB gewann sein erstes Spiel als Coach von Erzgebirge Aue 1:0 gegen den Karlsruher SC und verließ mit seinem Team den letzten Platz. „Die Leidenschaft und der Wille meiner Jungs haben dieses Spiel gewonnen“, sagte er. KSC-Coach Mirko Slomka war dagegen bitter enttäuscht: „Mit zwei halben Torchancen kann man im Abstiegskampf kein Spiel gewinnen.“

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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