Mit den Rückkehrern Serey Dié und Christian Gentner will der VfB Stuttgart das Heimspiel gegen Darmstadt am Sonntag gewinnen. Die andauernde Frage nach seinem System geht Trainer Zorniger zunehmend auf die Nerven.

Stuttgart - Die Körpersprache von Alexander Zorniger war eindeutig. Mal hatte der Trainer des VfB Stuttgart die Arme vor der Brust verschränkt, mal stütze er den Kopf in beide Hände – aber Zweifel an seiner Unlust vor dem Heimspiel gegen Darmstadt am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) schon wieder über Systemfragen diskutieren zu müssen, gab es keine. „Fakt ist, dass ich nach wie vor davon überzeugt bin, dass du gute Spiele eher gewinnst als schlechte“, betonte Zorniger am Freitag. „Nennen sie mich Idealist. Aber ich hoffe, dass es irgendwann einen Zusammenhang gibt zwischen gutem Fußball und erfolgreichem Fußball.“

 

Auch gegen den auswärtsstarken Aufsteiger aus Hessen sollen die Fußballprofis des VfB also nicht grundsätzlich anders agieren, als in den mäßig erfolgreichen bisherigen zehn Ligaspielen. Da gab es nur zwei Siege bei sieben Niederlagen, Platz 16 ist die Folge. Die Anhänger des schwäbischen Bundesligisten wähnt Zorniger aber dennoch weiter auf seiner Seite. „Ich glaube, dass die Fans nach wie vor das Gefühl dafür haben, dass der Fußball an sich seine Berechtigung hat. Er muss nur erfolgreich werden“, sagte er über seinen Ansatz mit aggressivem Gegenpressing und nur wenig abwartenden Momenten.

Gegen den SV Darmstadt 98 erwartet Zorniger ein Spiel mit überschaubarem Unterhaltungswert für die voraussichtlich 54 000 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena. „Das wird fußballerisch wahrscheinlich kein totales Feuerwerk“, meinte er. „Sie werden uns nicht ins Pressing kommen lasse und viel mit langen Bällen agieren.“

Rupp und Kostic sind gegen die Bayern wieder fit

Um gegen die vor allem auch bei Standards gefährliche Mannschaft von Dirk Schuster zu gewinnen, setzt Zorniger auf die Rückkehrer Serey Dié und Christian Gentner. Dié war zuletzt gesperrt und laborierte zudem an einer Muskelverletzung. Gentner hatte Probleme mit der Achillessehne. „Der Heilungsverlauf war optimal“, sagte Zorniger. Verzichten muss Stuttgart neben den schon länger verletzten Daniel Ginczek, Robbie Kruse, Filip Kostic und Lukas Rupp (Handbruch) auch auf Georg Niedermeier. Der Innenverteidiger hat Probleme mit dem Rücken, spielte zuletzt aber ohnehin keine Rolle.

Rupp und Kostic könnten dem VfB am 7. November gegen Rekordmeister Bayern München wieder zur Verfügung stehen. Vor der schweren Aufgabe in der Allianz Arena will Stuttgart aber für Darmstadts erste Auswärtsniederlage sorgen. „Wir wissen, wie wir gegen die spielen müssen“, betonte Regisseur Daniel Didavi im TV-Sender Sky. „Aber das wird nicht einfach.“ Denn für die Gäste habe „jedes Spiel Pokalcharakter. Die werfen alles rein.“