Bei den Wechseln von Shinji Okazaki, Patrick Bauer und Andreas Beck gibt es für den VfB jetzt noch einen satten Nachschlag.

Stuttgart - Das ist jetzt natürlich eine ganz feine Sache für Robin Dutt (50): eine Menge Geld kassieren und nichts dafür tun müssen. Zu verdanken hat der Sportvorstand des VfB Stuttgart das dem alten Management mit Fredi Bobic und Jochen Schneider, die einst Transfervereinbarungen getroffen haben, von denen das neue Management mit Robin Dutt und Joachim Cast heute profitiert.

 

Den besten Schnitt macht der Fußball-Bundesligist bei Shinji Okazaki (29), der für elf Millionen Euro aus Mainz zu Leicester City nach England wechselt. 15 Prozent dieser Summe fließen auf das Konto des VfB, der den Torjäger aus Japan im Januar 2011 ablösefrei verpflichtet hat. Vor zwei Jahren wurde Okazaki an Mainz abgegeben, das laut vertraglicher Option dafür eigentlich drei Millionen Euro hätte zahlen müssen. Das war dem Manager Christian Heidel zu viel.

Erst Abstriche, dann Nachschläge

Weil Okazaki in Stuttgart jedoch keine sportliche Perspektive mehr hatte, nahm der VfB dann Abstriche in Kauf – vermeintlich. Die Parteien einigten sich auf eine 2013 sofort fällige Ablöse von 1,5 Millionen Euro – zuzüglich einer inzwischen schon ausgeschütteten Erfolgsprämie (rund 700 000 Euro) und der Beteiligung an einem Weiterverkauf des Stürmers. Deshalb erhält der VfB für Okazaki nun noch einmal 1,8 Millionen Euro. Damit überweist Mainz insgesamt übrigens sogar rund vier Millionen Euro nach Stuttgart.

Noch überraschender als bei Okazaki dürfte der Nachschlag für Patrick Bauer (22) kommen, der den portugiesischen Erstligisten CS Maritimo Funchal in Richtung des englischen Zweitligisten Charlton Athletic verlässt – für 1,5 Millionen Euro. Ein Drittel dieses Betrags landet beim VfB, bei dem sich Bauer nicht durchsetzen konnte. Deshalb wurde der Innenverteidiger zunächst vor drei Jahren an die zweite Mannschaft von Maritimo ausgeliehen, wo er sich positiv entwickelte. So mündete die Aktion im Sommer 2013 in eine Festanstellung – mit besagter Klausel, die aktuell zum Vorteil des VfB angewendet wird.

Ähnlich verhält es sich bei Andreas Beck (28), der für 1,75 Millionen Euro von Hoffenheim zu Besiktas Istanbul wechselt. Ausgebildet wurde er beim VfB, der an dieser Ablöse noch mal mit rund 200 000 Euro partizipiert. 1,8 Millionen Euro für Okazaki, 500 000 Euro für Bauer, 200 000 Euro für Beck: zusammen sind das 2,5 Millionen Euro – schön für Dutt, der auf diese Weise finanziell mehr Spielraum hat, ohne dass er dazu selbst etwas beitragen muss.