Tayfun Korkut, der Trainer des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart, fühlt sich bei seinem Verein sehr wohl. Deshalb kann sich vorstellen, auch über das Jahr 2019 hinaus Trainer des VfB zu bleiben. Entscheiden müsste darüber jedoch die sportliche Führung, sagt Korkut in „Sport im Dritten“.

Sport: Dominik Ignée (doi)

Stuttgart - Als Tayfun Korkut als Trainer beim VfB Stuttgart anfing, empfingen ihn viele Fans mit Häme. Sie zweifelten an einem Coach, der zuvor in Kaiserslautern und Leverkusen nur mäßig erfolgreich war. Heute hat sich der Wind ins Positive gedreht – trotz des enttäuschenden 1:1 zuletzt im Heimspiel gegen Hannover 96. Korkut hatte mit dem VfB Stuttgart eine Mannschaft übernommen, die akut abstiegsbedroht war und die heute im gesicherten Mittelfeld steht – das hat vor allem auch mit seiner Arbeit zu tun.

 

An den Gegenwind, den er anfangs spürte, kann sich Korkut noch erinnern, wie er am Sonntag als Interview-Gast in „Sport im Dritten“ sagte. „Wichtig war die Ruhe, die ich intern im Verein gespürt habe. Da herrschte keine Hektik. Ich kannte noch viele Menschen beim VfB, die Unterstützung war da – ich fühlte mich in sicheren Händen.“

Das Unentschieden gegen Hannover 96 zuletzt war aber so gar nicht nach dem Geschmack des Trainers. „Es hat sich wie Niederlage angefühlt“, sagt Korkut und fügt an: „Ich war sauer, die Mannschaft war sauer. Ein Sieg wäre verdient gewesen, es war ein sehr ordentliches Spiel von uns. Aber wie haben jetzt die Möglichkeit, im nächsten Heimspiel gegen Bremen einen Dreier zu setzen und mit unseren Fans feiern.“ Mit einem Sieg gegen Werder wäre der Klassenverbleib, an dem ohnehin keiner mehr zweifelt, perfekt.

Thommy entwickelt sich sehr gut

Sehr zufrieden ist Korkut derweil mit der Entwicklung von Erik Thommy, der gegen Hannover 96 traf. Schon in den ersten Tagen hatte der Coach im Hinblick auf diese Personalie ein sehr gutes Gefühl. „In den ersten Tagen im Training war er sehr auffällig, und wenn jemand auffällig ist, dann wir er gesehen. Er hat einen sehr sehr guten Standard und einen sehr sehr guten Schuss. Zwei Versuche hatte er gegen 96 gehabt – der dritte hat dann gepasst. Es freut mich für ihn, denn das war für ihn auch ein guter Schritt“, ist der Trainer überzeugt.

Der VfB-Coach, dessen Vertrag bis 2019 läuft, fände es gut, länger in Stuttgart arbeiten zu dürfen. „Ich hätte nichts dagegen, ein bisschen länger beim VfB zu bleiben. Ich habe zwar noch einen Vertrag und versuche das beste in meinem Job abzuliefern, doch alles andere entscheide nicht ich, sondern die sportliche Führung“, sagt Korkut, der gegen eine echte Verstärkung indes nichts einzuwenden hätte. Er würde auch gerne wählen können, ob er mit einer Doppelspitze spielt oder mit einem echten „Zehner“. „Wenn die Option da ist, dann beides. Warum sollten wir nicht flexibel agieren können? Von daher hätte ich nichts dagegen, wenn wir einen spielstarken Zehner, der auch Tore macht, dazubekommen.“ Die Planungen, sagt Tayfun Korkut, sie laufen. Verraten will er deshalb noch nichts.