Wer etwas im Internet sucht, der googelt. Der StZ-Redakteur Rainer Klüting hat beim VHS-Pressecafé den aufmerksamen Zuhörern sichere Alternativen zu der großen Internet-Suchmaschine aufgezeigt.

Stuttgart - Wer etwas im Internet sucht, googelt. Längst steht das Wort im Duden. In Deutschland hat der Internetdienstleister Google einen Marktanteil von 88 Prozent, weltweit 65, in den USA immerhin 54 Prozent.

 

Diese Zahlen nannte Rainer Klüting, Wissenschaftsredakteur dieser Zeitung, als er am Mittwochabend beim Pressecafé der Volkshochschule in der Reihe „Stuttgarter Zeitung direkt“ über „Alternativen zu Google, Microsoft & Co.“ sprach. „Es gibt Alternativen, auch wenn der Umstieg nicht immer einfach ist.“ Schließlich solle ein neues Betriebssystem so bequem funktionieren, wie man das gewohnt sei, es müsse Vielfalt, Übertragbarkeit und Verfügbarkeit garantieren.

„Es bringt nichts, wenn Texte, die wir in Word geschrieben haben, nicht mehr zu lesen sind – oder wenn jemand anders, dem wir sie zusenden, sie nicht bearbeiten kann“, erklärte der studierte Physiker. Es bringe auch nichts zu anderen sozialen Netzwerken zu wechseln, wenn alle Freunde auf Facebook unterwegs seien.

Am einfachsten ist der Wechsel freilich bei den Suchdiensten. Zwar finde Google so ziemlich alles. Aber der Dienst arbeite mit der so genannten Filterblase: Dank Algorithmen zeige die Suchmaschine bei weiteren Suchläufen vor allem jene Informationen an, die mit dem bisherigen Stichworten übereinstimmten.

Klüting nannte das Beispiel eines Bekannten: „Der nutzt als Programmierer vor allem die Programmiersprache Java. Als er etwas über die gleichnamige Insel suchte, bekam er mehrere Seiten lang nur Angaben zu der Sprache.“ Google solle auch Daten an US-Geheimdienste weitergeben.

Buchladen statt Amazon

Warum also nicht lieber mal qwanten oder xquicken statt zu googeln? ixquick.de und startpage.com, Dienste eines holländischen Anbieters, seien nach EU-Datenschutzrecht geprüfte Suchmaschinen. Auch bei www.qwant.com, einem französischer Dienst, oder dem amerikanischen duckduckgo.com funktioniere anonymes Surfen. „Ixquick greift auf die Daten von Google zu, aber ohne die IP-Adresse, also die Hausnummer des Nutzers weiterzugeben“, so Klüting. Als Alternative zu Amazon nannte er bol.de, buecher.de, buch.de, libri.de und „am besten den Buchladen“.

Microsoft, Herrscher über den PC, wiederum musste schon viel Bußgeld bezahlen, weil der Konzern mit brutalen Methoden versuchte, seine große Marktmacht zu behalten.

„Ich bin zu Linux gewechselt – aus persönlichen Gründen“, erklärte Klüting. „Wichtig ist, wenn sie zu einem anderen Betriebssystem wechseln, nicht gleich alles von Microsoft zu löschen“, empfahl er den aufmerksamen Zuhörern. Zunächst sei es ratsam, das Neue erst einmal parallel mit einer Demoversion testen. „Manchmal muss man allerdings damit leben, dass der Wechsel nicht funktioniert.“