Nur 30 Minuten dauert das Training, das Giuseppe Papantonio ab Herbst bei der Volkshochschule Unteres Remstal anbietet – und nebenbei lernt man noch Englisch.

Waiblingen - Jeden Nachmittag lernt Giuseppe Papantonio fleißig Deutsch in der Volkshochschule (VHS) Unteres Remstal. Abends arbeitet er selbst dort, und zwar im Bereich Fitness: Im kommenden Semester weist er von Oktober an am Standort Fellbach in die Methoden des Tabata-Trainings ein, in Endersbach bietet er ein hochintensives Intervalltraining an. Weil der 39-Jährige erst im Frühjahr vergangenen Jahres aus Italien ins Remstal gezogen ist, hält er seine Kurse in einfachem Englisch ab. So können die Teilnehmenden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, sprich: nicht nur den Körper, sondern zudem den Geist trainieren und ihre Englischkenntnisse aufpolieren.

 

Tabata oder hochintensives Intervalltraining

Erste Erfahrungen mit solchen Kombi-Kursen hat Giuseppe Papantonio im Herbst vergangenen Jahres gemacht. „Die Teilnehmer fanden das Angebot auf Englisch gut“, sagt Papantonio, der in Italien rund zehn Jahre als Fitnesstrainer gearbeitet hat. Seinen Schwerpunkt setzt er auf Techniken, bei denen das Training kurz, aber sehr intensiv abläuft. Beim Tabata-Training etwa wechseln sich 20-Sekunden-Workouts mit zehnsekündigen Pausen ab, der Kurs dauert inklusive Aufwärm- und Entspannungsphase nur eine halbe Stunde. Ein optimaler Kurs für Menschen, bei denen die Zeit knapp ist.

Auch Giuseppe Papantonios Tag ist voll durchgetaktet, denn vormittags arbeitet er obendrein als Bundesfreiwilliger (Bufdi) für die Großheppacher Schwesternschaft. In deren Wohn- und Pflegestift in Weinstadt bietet er Bewegungskurse und Trainings zur Sturzprävention an.

Sport als Brücke

Gemeinsam mit seiner Frau Sun Min Lee, die er in Neuseeland kennengelernt hat, ist Giuseppe Papantonio zudem für die Mission WEC International tätig. Den ursprünglichen Plan, dauerhaft im Senegal tätig zu sein, wo er auch schon gelebt hat, musste Papantonio wegen einer Krebserkrankung aufgeben. Er und seine Frau wollen stattdessen künftig mit Geflüchteten im Raum Stuttgart arbeiten. „Sport ist da eine gute Brücke“, sagt der 39-Jährige, der schon in einigen Ländern Fuß gefasst hat und das Motto des neuen Volkshochschulprogramms „Wege finden – Wissen schaffen“ gewissermaßen lebt.

Das Programm für das Herbstsemester

„Wir hoffen, dass es nicht das vierte Programm ist, das wir für die Tonne planen“, sagt Stefanie Köhler, die Leiterin der Volkshochschule Unteres Remstal. Und Iris Merkle, die den Fachbereich Fremdsprachen leitet, ergänzt: „ Auch wir haben viel gelernt im letzten Jahr. Früher haben wir zwei Mal im Jahr ein Programm geplant, jetzt planen wir ständig um.“ Auch in Iris Merkles Bereich gibt es im kommenden Semester etliche Kurse, die den Spracherwerb mit einem anderen Aspekt kombinieren. Bei „Cook & Talk“ kann man am Standort Fellbach die Zubereitung eines typisch englischen Desserts lernen und nebenbei seine Englischkenntnisse aufpolieren, bei „Walk & Talk“ Englisch plaudernd durch die Weinberge Weinstadts spazieren, Italienfreunde und Kaffeeliebhaber sind beim Kurs „Cappuccino, Espresso und Latte macchiato“ in Fellbach richtig, wer spanische Tapas liebt, kann auch an diesem Standort „Conversación y tapas“ buchen.

„Wir freuen uns, dass wir im Herbst – hoffentlich – wieder Präsenzkurse anbieten dürfen“, sagt Iris Merkle. Es werde aber auch reine Online-Kurse sowie gemischte Angebote geben, welche „das Beste aus beiden Welten“ bieten. Die VHS-Lernplattform gibt die Möglichkeit, zwischen den Kursterminen eigenständig Übungen abzurufen.

Das neue Programm findet man unter www.vhs-unteres-remstal.de