Wenn es um ihre Streitkräfte geht, verstehen Amerikaner keinen Spaß. Das hat jetzt auch eine Soldatin erfahren müssen, die beim Fahneneid eine kleine Dinosaurier-Puppe trug.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Chattanooga - Dinos gehen immer. Für das Kino mag diese Aussage stimmen, wie der Hype um den Trailer zu neuen Dino-Abenteuer „Jurassic World 2: Das gefallene Königreich“ (mehr als 26 Millionen Aufrufe auf YouTube) mal wieder beweist. Doch nicht immer kommen die Urzeitechsen gut an. Das hat jetzt auch die Soldatin Robin Brown von der US-Nationalgarde erfahren müssen.

 

Fahneneid mit Dino-Puppe

Beim Fahneneid (englisch: Pledge of Allegiance to the Flag) bei der Air National Guard im US-Bundesstaat Tennessee hatte der weibliche Unteroffizier eine Dino-Puppe in der rechten Hand, die sie den Eid eines Vorgesetzten nachplappern ließ. „Ich schwöre feierlich, dass ich die Verfassung der Vereinigten Staaten und den Staat Tennessee unterstützen und verteidigen werde – gegen alle Feinde aus dem In- und Ausland“, sprach sie dem Oberst nach, der sich das Lachen kaum verkneifen konnte.

Puppenspielerin sofort entlassen

Was als Scherz gedacht war, hat viele Amerikaner nicht gerade amüsiert. Das Video verbreitete sich rasend schnell im Netz – allein auf Facebook wurde es fast drei Millionen mal geklickt und mehr als 18 000 Mal geteilt. Doch zahlreiche Nutzer sahen in der Aktion eine Verhöhnung der US-Armee.

Laut „Washington Post“ und „Daily Mail“ waren vor allem US-Militärangehörige über die Szene hellauf empört und forderten Konsequenzen. Die kamen postwendend: Der Oberst, der Robin Brown den Eid abnahm, sei in den Ruhestand versetzt worden, schreiben die Zeitungen in ihren Online-Ausgaben. Der Kameramann, ebenfalls ein Soldat, habe einen Rang verloren, sei aber bei der Armee geblieben. Robin Brown selbst, die im Öffentlichkeitsbüro der Garde arbeitet, sei umgehend gekündigt worden.

„Ich schäme mich, dass ein hochrangiger Offizier und ein Unteroffizier sich solche Freiheiten in Bezug auf eine bewährte militärische Tradition erlaubt haben“, schrieb Terry Haston, Generalmajor der Tennessee Nationalgarde, auf Facebook.