Dieses sprühende Feuerwerk brodelt, zischt und stinkt. Ausprobieren sollte man es deshalb nur mit Hilfe von Erwachsenen. Wir haben den Wunderkerzen-Versuch für euch ausprobiert, den der Kinder-Uni-Professor am Freitag vorführt.

Stuttgart - Wenn ihr irgendjemandem erzählen wollt, dass eine Kerze unter Wasser brennt, wird euch das niemand glauben. Doch tatsächlich kann man mit Wunderkerzen ein tolles Unterwasser-Feuerwerk veranstalten, das könnt ihr selbst ausprobieren. Aber Vorsicht! Mit Feuer spielt man nicht. Diesen Versuch dürfen nur Erwachsene machen.

 

Du brauchst: Etwa zehn Wunderkerzen, Tesafilm, einen Gartenhandschuh, ein mit Wasser gefülltes Glasgefäß und ein Feuerzeug. Führt das Experiment im Freien durch, die Dämpfe sind giftig.

Eine Wunderkerze besteht aus einem Metalldraht und einem silbrigen Gemisch, das Aluminium und Eisen enthält. Diese Metalle können brennen, weil das Wunderkerzengemisch auch das sauerstoffreiche Salz Bariumnitrat enthält. Bei hoher Temperatur spaltet sich Sauerstoff ab und es entsteht Bariumnitrit – die Wunderkerzen bringen ihren eigenen Sauerstoff mit. Einmal entzündet, brennen sie vollständig ab. Hält man eine einzelne Wunderkerze unter Wasser, geht sie aus. nicht jedoch ein ganzes Bündel. Binde etwa zehn Wunderkerzen mit Tesafilm zusammen. Oben sollte etwa ein halber Zentimeter des Bündels frei bleiben. Bitte nun den Erwachsenen, diese Konstruktion anzuzünden (Vorsicht Funken, Handschuh anziehen!). Taucht er das sprühende Bündel ins Wasser, wird es dort weiter brennen. Es sprudelt und brodelt, Flammen züngeln aus dem Wasserglas. Die Kerzen brennen vollständig ab, zurück bleibt eine schwarze Brühe.

Wie funktioniert das?

Und warum funktioniert das? Das liegt an der besonderen Eigenschaft von Wasser. Es hat eine hohe Wärmekapazität, das bedeutet, es kann viel Wärme schlucken. Und deshalb geht eine einzelne Wunderkerze unter Wasser sofort aus, weil ihr diese Wärme fehlt.

Bei dem Wunderkerzenbündel kann das Wasser nicht direkt an die einzelnen Stiele gelangen und damit auch nicht kühlen. Und weil es bei der chemischen Reaktion der Wunderkerze richtig heiß wird, reagiert das Eisen mit dem Wasser zu Wasserstoffgas – und das brodelt.

Was wann wo

Vorlesung: Dietrich Gudat vom Institut für anorganische Chemie der Uni Stuttgart hält heute um 16 Uhr auf dem Vaihinger Campus die Vorlesung „Warum macht eine Wunderkerze Sterne?“.

Ort: Die Vorlesung ist im Hörsaal 47.01, Pfaffenwaldring 47, auf dem Campus in Vaihingen.

Zusatzangebot: Ergänzend zur Vorlesung bietet die Feuerwehr Bad Cannstatt am Dienstag, 11. Dezember von 15 bis 17 Uhr eine Führung auf der Hauptfeuerwehrwache an. Den Kindern wird erklärt, wie Feuerwehrleute arbeiten und warum es so viele verschiedene Feuerwehrautos gibt. Und man darf selbst ein Feuer löschen. Die Hauptfeuerwehrwache ist in der Mercedesstraße 35, Bad Cannstatt. Kinder können sich heute vor und nach der Vorlesung am Stand der Stadt Stuttgart vor dem Hörsaal oder telefonisch unter 0711/2163272 anmelden. Die Teilnahme ist auf 30 Kinder begrenzt und kostenlos. Eltern müssen draußen bleiben.