Yahoo begrüßt seine neue Chefin Marissa Mayer mit einem hohen Gehalt: 120 Millionen könnte sie in den kommenden Jahren verdienen – wenn sie sich an der Spitze halten kann.

Stuttgart - Die Zahl ist durchaus beeindruckend: Rund 120 Millionen Dollar könnte Marissa Mayer, die 37-jährige neue Chefin des Internetriesen Yahoo, in den kommenden fünf Jahren verdienen. Wer sich jetzt empören möchte, dem sei gesagt, dass die Betonung auf „könnte“ liegt. Das Grundgehalt der bisherigen Google-Managerin liegt nämlich nur bei einer Million. Gut, mit Boni etwa beim Dreifachen. Der Rest liegt – wie in der Internetbranche üblich – großteils in Aktienoptionen, die ihr Jahreseinkommen auf mehr als 20 Millionen Dollar steigern könnten.

 

Nun ist Yahoo in den vergangenen Jahren nicht unbedingt dafür bekannt gewesen, seine Vorstandsvorsitzenden lange an sich binden zu können. Mayers Vorgänger stolperte nach einigen Monaten über einen aufpolierten Lebenslauf, dessen Vorgängerin wurde wiederum nach zwei Jahren wegen Erfolglosigkeit gefeuert. Fünf Jahre an der Yahoo-Spitze überstanden nur die beiden ersten Chefs von 1995 beziehungsweise 2001 an.

Eine „mächtige“ und „aufregende“ Frau

Dennoch glauben viele im Silicon Valley, dass Mayer das Zeug dazu hat, sich lange auf dem Schleudersitz zu halten. Denn auch wenn sie bislang noch nie an der Spitze eines Unternehmens stand, so prägte sie bei Google, wo sie im Jahr 1999 als Angestellte Nummer 20 anfing, lange das Suchmaschinenkerngeschäft und war zuletzt für den Kartendienst Google Maps und lokale Angebote zuständig. Das Wirtschaftsmagazin „Fortune“ zählte sie erstmals 2008 zu den 50 mächtigsten Frauen der Welt. Yahoo-Mitbegründer David Filo lobte sie als „eine der aufregendsten Vordenkerinnen der technologischen Entwicklung.“

Als aufregend gilt die attraktive Informatikerin mit einem Abschluss an der Elite-Universität Stanford auch anderweitig – ist sie doch eine der glamourösesten Figuren des Silicon Valley. Als sie etwa vor zweieinhalb Jahren den Anwalt und Investor Zachary Bogue heiratete, schafft es das Paar mit einem ganzseitigen Foto in die Modezeitschrift „Vogue“.

Falls Mayer trotz allem frühzeitig aus dem Yahoo-Schleudersitz katapultiert würde, fiele sie äußerst weich. In jedem Fall erhält sie 14 Millionen Dollar an Entschädigungen für den Wegfall ihres Google-Einkommens – was erahnen lässt, dass sie dort in den vergangenen 13 Jahren auch nicht schlecht verdient hat.