In Baden-Württemberg gibt es deutlich mehr Verkehrstote. Im ersten Halbjahr 2017 betrug der Anstieg 16 Prozent. Jeder vierte Tote war ein Motorradfahrer, in der Hälfte der Fälle haben die Biker den Unfall selbst verschuldet.

Stuttgart - Die Zahl der Verkehrstoten im Südwesten ist nach Angaben des Landes im ersten Halbjahr deutlich um fast 16 Prozent auf 221 nach oben geschnellt. Jeder vierte Verkehrstote (58) war demnach ein Motorradfahrer, wie das Innenministerium am Dienstag mitteilte. Das bedeutet einen Anstieg um 87 Prozent. Mehr als die Hälfte dieser Unfälle wurde demnach selbst verursacht. „Motorradfahrer sollten sich vor jeder Fahrt bewusst machen, wie gefährlich Motorradfahren ist, um unnötige Risiken zu meiden“, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU).

 

Bundesweit ist die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2016 zurückgegangen

Wie aus der Bilanz für das erste Halbjahr weiter hervorgeht, bleibt überhöhtes Tempo Unfallursache Nummer eins bei tödlichen Verkehrsunfällen. Zunehmend an Bedeutung gewinne die Ablenkung: Der Blick aufs Handy bedeutet bei 50 Stundenkilometern etwa 14 Meter Blindflug pro Sekunde, warnte das Ministerium. Knapp 30 Prozent der Getöteten waren im Auto nicht angeschnallt, knapp 63 Prozent der getöteten Fahrradfahrer trugen keinen Fahrradhelm.

Insgesamt kam es im ersten Halbjahr 2017 zu fast 155 600 Unfällen (plus 1,9 Prozent). Gut 18 500 Menschen wurden leicht, knapp 4100 schwer verletzt. „Die Gefahren des Straßenverkehrs sind allseits bekannt und werden dennoch zu oft unterschätzt“, erklärte Strobl.