Die Psychologin und Kabarettistin Vera Deckers tritt an diesem Freitag mit ihrem Programm „Wenn die Narzissten wieder blühen“ in der Rosenau auf.

Stuttgart - Über Selbstoptimierung, soziale Medien und Multitasking: Vera Deckers im Kurzinterview.

 

Frau Deckers, sind Sie eine Narzisstin?

Diese Frage darf sich jeder Zuschauer nach meinem Soloabend selbst beantworten.

Womit befassen Sie sich in „Wenn die Narzissten wieder blühen“?

Es geht natürlich, wie der Titel schon sagt, um die Frage, ob unsere Gesellschaft narzisstischer geworden ist. Denn schließlich haben die sozialen Medien, also Facebook, Twitter und Instagram, die Selbstbeschäftigung zur Dauerbeschäftigung für jeden gemacht. Aber es geht auch, wie immer in meinen Programmen, um viele andere Themen des Alltags: um Kommunikation, um Erziehung, Ernährungs- und Modetrends und meine Lieblingsstudien zum Thema Alkohol.

Was ist verkehrt an Selbstoptimierung?

Grundsätzlich ist daran gar nichts verkehrt. Aber ich denke, wir sollten es nicht übertreiben, uns nicht so bierernst nehmen und auch mal alle Fünfe gerade sein lassen!

Sie sind Psychologin – ist das Internet Fluch oder Segen für die Psyche?

Die Frage kann ich so pauschal nicht beantworten. Die technischen Möglichkeiten haben unser Leben sicher einfacher gemacht. Aber immer erreichbar zu sein, hat seinen Preis. Wir gucken im Schnitt 88 Mal am Tag aufs Handy und stressen damit unser Gehirn, denn das ist immer noch auf serielle Prozesse ausgerichtet und nicht auf Multitasking.

Freitag, 20 Uhr, Rosenau Stuttgart