Es sind schreckliche Bilder, die die Helfer nach dem Flugzeugabsturz mit vier Toten in der Nähe von Karlsruhe sehen. Am Donnerstag soll das Wrack geborgen werden. Die Unfallursache ist nach wie vor unklar.

Karlsruhe - Es sind schreckliche Bilder, die Polizei und Feuerwehr nach dem Flugzeugabsturz mit vier Toten in der Nähe von Karlsruhe sehen. Am Donnerstag soll das Wrack der Maschine aus einem Waldstück geborgen werden. Die Unfallursache sei nach wie vor unklar, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen. Sportflieger hätten von schwierigen Windverhältnissen wegen eines aufziehenden Gewitters gesprochen. Andere Zeugen gaben laut Polizei an, Aussetzer bei der Maschine gehört zu haben. „Wir stehen mit unseren Ermittlungen aber erst am Anfang“, sagte der Sprecher. Von einer Untersuchung des Wracks erhoffen sich die Beamten weitere Hinweise. Auch weitere Zeugen, die das Unglück von einem nahe gelegenen Golfplatz aus beobachtet hatten, werden dem Sprecher zufolge vernommen.

 

„Es ist nichts übrig, einfach nichts, außer ein paar ineinander verschmolzene Metallteile.“ Der Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr, Werner Rüssel ringt am Mittwochabend mit seiner Fassung. Wenige Stunden zuvor hat er mit seinen Kollegen das Kleinflugzeug gelöscht, das kurz nach seinem Start auf dem Flughafen Rheinstetten bei Karlsruhe (Baden-Württemberg) gestartet war und wenige Minuten später in einen Wald stürzte. „Wir waren sofort da und das Löschen hat nur wenige Minuten gedauert“, erzählt er. „Aber für die vier Insassen kam trotzdem jede Hilfe zu spät.“

Rüssel führt die Gruppe etwa dreißig Meter tief in den Wald. Die Ermittler haben ein rotes Partyzelt über der Absturzstelle aufgeschlagen. Darunter ein kleiner schwarzer Haufen, aus dem Metallteile ragen. Unglaublich, dass das mal ein Flugzeug gewesen sein. Die Blätter der umstehenden Bäume sind bis in mehrere Meter Höhe angesengt.

Es liegt ein bitterer Geruch in der Luft. Die Leichen haben die Helfer abseits außer Sichtweite gelegt. „Wir gehen davon aus, dass es drei Männer und eine Frau sind, aber so genau ist das nicht mehr zu erkennen“, sagt Rüssel.

Das Flugzeug, eine einmotorige französische DR 400 „Remorqueur“, besteht vor allem aus Holz. Wenn sie Feuer fängt, gibt es einen kurzen und heftigen Brand. Warum sie nach dem Start nicht an Höhe gewann und ins Trudeln geriet, müssen jetzt Experten klären. Es war ein Gewitter im Anzug. Dadurch könnten sich die Luftverhältnisse verändert haben, nennt Polizeisprecher Fritz Bachholz eine mögliche Theorie. Das Gewitter selbst kam allerdings erst später.

Schneise im Wald

Die Maschine zog eine kaum merkliche Schneise in den naturbelassenen Wald. An einem der Bäume hängt noch ein Stück der Holzkonstruktion. Darunter auf dem Boden verteilt Plastikstücke aus der Flügelbespannung. Einige dicke Äste hängen abgebrochen herunter oder liegen auf dem Boden. Nur etwa 200 Meter weiter in Flugrichtung ist ein Golfplatz, auf dem auch jetzt noch die Spieler ihre Runden drehen. Sie sind knapp einem Unglück entgangen.

Am späten Abend dann die Gewissheit über die Opfer: Am Steuer saß ein 73 Jahre alter Mann aus der Region Karlsruhe, der als sehr erfahren galt. Er gehörte nach ersten Ermittlungen zur Akademischen Fliegergruppe, die das Flugzeug für Rundflüge nutzte. An diesem Tag ließ er einen Vater und dessen zwei Kinder zusteigen. Der Sohn war 17, die Tochter 13 Jahre alt.