Ein Großbrand im Gewerbegebiet Auf der Höhe in Kernen-Rommelshausen direkt neben der Bahnlinie hat vier Verletzte, einen davon schwer, und einen Sachschaden in Millionenhöhe verursacht sowie viele Pendlerzüge in der Hauptverkehrszeit vorzeitig gestoppt. Die S2 und Regionalverkehrszüge von und nach Aalen verkehrten nur auf Teilstecken.

Kernen - Mehrere Stunden lang haben etwa 60 Feuerleute aus Kernen und Fellbach (Rems-Murr-Kreis) am frühen Mittwochmorgen die meterhoch aus dem Dach herausragenden Flammen im Gewerbegebiet Auf der Höhe in Kernen-Rommelshausen bekämpft. Der Brand ist nach den Ermittlungen im vermieteten Teil des Gebäudekomplexes eines metallverarbeitenden Betriebs entstanden. Dort befindet sich ein Auto-Schrotthandel.

 

In diesen Räumen haben sich in der Nacht auch ein 44 Jahre alter Mann und sein 20 Jahre alter Sohn aufgehalten. Der 44-jährige Vater erlitt schwere Rauchvergiftungen und musste stationär in ein Krankenhaus aufgenommen werden. Der 20-jährige Sohn wurde leicht verletzt. Ebenso erlitten zwei Feuerwehrleute leichte Rauchverletzungen. Die Inhaber des Gebäude, der im vorderen Teil des Komplexes wohnt, konnte mit seinen zwei Familienangehörigen das Haus noch rechtzeitig unverletzt verlassen.

Feuer greift im dicht bebauten Gebiet auch noch auf benachbarte Halle über

Das gegen 4.15 Uhr am Morgen des Mittwochs ausgebrochene Feuer breitete sich rasch aus und griff auf einen wenige Meter entfernten Dachdeckerbetrieb über, der ebenfalls erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nach ersten Schätzungen dürfte der Schaden bei mehreren Millionen Euro liegen. Die Kriminalpolizei Waiblingen hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Wie es vor Ort hieß, sei es in dem Gebäudeteil vor vier oder fünf Jahren schon einmal zu einem Brand gekommen.

Anfangs kein Bahnersatzverkehr mit Bussen möglich

Die Hallen im dicht bebauten Gewerbegebiet ragen bis nahe an die Bahngleise, sodass die Löscharbeiten nicht einfach waren. Nach der Auskunft von Bahnsprecher Roland Kortz musste der Bahnverkehr zwischen Waiblingen und Endersbach auf der Strecke Richtung Aalen von 4.45 Uhr bis 8.13 Uhr voll eingestellt werden. Mehrere Tausend Pendler dürften nach Schätzung des Bahnfachmanns betroffen gewesen sein. Für die meisten von ihnen endeten der Regionalexpress von Aalen und die S2 von Schorndorf bereits in Endersbach.

Ein Bahnersatzverkehr mit Bussen konnte aber erst von 7.45 Uhr an eingerichtet werden. Viele Menschen dürften dadurch um Stunden zu spät an ihrem Arbeitsplatz eingetroffen sein. Auf der anderen Seite pendelte die S2 nur zwischen Filderstadt und Waiblingen.

„In der Hauptverkehrszeit sind die Busse ohnehin schon alle im Einsatz. Wir kriegen dann nur mit Mühe Fahrzeuge“, begründete Bahnsprecher Kortz auf Anfrage den spät eingerichteten Ersatzverkehr. Drei Regionalexpresszüge und drei IC-Züge wurden umgeleitet. Ein Regionalzug und zehn S-Bahnen fielen aus. Andere Züge verkehrten nur auf Teilstrecken.

Noch bis 10.16 Uhr konnten die Bahnen nur mit reduzierter Geschwindigkeit bei Fahrt auf Sicht am Brandort vorbeifahren. Dennoch hat sich laut der Bahn der Taktverkehr ab 9 Uhr weitgehend normalisiert.