Das treibt den Blutdruck von Stuttgarter Musicalfans hoch: „Tanz der Vampire“ kommt quasi „nach Hause“. Im nächsten Jahr startet das Grusical zur vierten Spielzeit in Möhringen.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Für die Stage Entertainment sind aller guten Dinge vier: Das Musical „Tanz der Vampire“ kehrt im nächsten Frühling nach Stuttgart zurück. Dies hat Uschi Neuss, die Deutschlandchefin des Unterhaltungskonzerns, am Dienstag gegenüber unserer Zeitung bestätigt. „Wir feiern Premiere am 9. April 2020“, sagte sie, „quasi in der Heimat dieser beliebten Show.“

 

Damit startet auf den Fildern die vierte Saison des Grusicals von Roman Polanski. Die Musicalmacher trauen der Show „Ghost“, die im Herbst auf „Anastasia“ im Palladium-Theater folgt, offensichtlich nicht so viel zu. Zunächst sollte das Ensemble von „Ghost“ Ein-Jahres-Verträge erhalten, die dann aber bis Ende März 2020 begrenzt worden sind.

„Tanz der Vampire“ bisher 2299-mal in Stuttgart gespielt

Kein anderes Musical ist in Stuttgart so oft und so erfolgreich aufgeführt worden: In bisher drei Spielzeiten kam „Tanz der Vampire“ auf insgesamt 2299 Vorstellungen im Apollo- und im Palladium-Theater. Davor treiben die Untoten in Oberhausen ihr Unwesen. In Stuttgart sollen sie 2020 ein halbes Jahr bleiben, ehe im Herbst kommenden Jahres die nächste Premiere ansteht. Welches Musical dann nach Möhringen wechselt, hält die Stage-Chefin noch offen. „Wir haben momentan das Luxusproblem, dass wir mehr hervorragende Stücke haben als Theater, in denen wir sie spielen können“, sagte Uschi Neuss gegenüber unserer Zeitung. Ausschließen will sie nicht, dass „Tina“ von Hamburg in den Süden wechselt. Eine Entscheidung sei aber noch nicht getroffen.

Auch unter den neuen Besitzern aus den USA hält die Stage Entertainment an zwei Standorten in Stuttgart fest. Dort stünden die Zeichen auf weiteren Wachstum auch in Deutschland. Weil die Auswahl an Stoffen so groß ist, werde man die Musicals „noch flotter“ wechseln, erklärte die Stage-Geschäftsführerin.

Noch steht nicht fest, wer der Krolock wird

Die Vampire von Roman Polanski, die 1967 zum ersten Mal für die Hollywood-Horrorkomödie des Oscar-Preisträgers ihre Gruft verlassen haben, sind nicht tot zu kriegen. Dabei wäre es gar nicht so schwer, ihr Ende herbeizuführen. Sofern sich der kauzige Professor in dem vor über 20 Jahren in Wien uraufgeführten Musical nicht täuscht. Man muss nur, erklärt er, einen Holzpflock zwischen der sechsten und siebten Rippe ansetzen – und dann: Rumms!

Doch was wäre die Musicalwelt ohne ihre Untoten? Ein temporeicher Ritt mit Jägern der Nacht würde den überwiegend weiblichen Fans entgehen, die sich nichts sehnlicher wünschen, als wie Sarah von Krolock geschnappt zu werden. Beißen, saugen, ein verborgenes Verlangen ausleben und dabei ewige Liebe schwören! Von April bis September 2020 ist’s im Palladium-Theater wieder möglich. Nach den Worten von Uschi Neuss steht die Vampirsbesetzung für Stuttgart noch nicht fest. In Fankreisen kann nun mal wieder die Diskussion beginnen, wer der beste Krolock ist.