Mit Elfmeter-Glück hat Rekord-Pokalsieger FC Bayern München seine Chancen auf das Triple gewahrt. Der Bundesliga-Tabellenführer gewann am Mittwoch das Pokal-Viertelfinale bei Bayer Leverkusen mit 5:3 im Elfmeterschießen.

Leverkusen - Mit Elfmeter-Glück hat Rekord-Pokalsieger FC Bayern München seine Chancen auf das Titel-Triple gewahrt. Der Tabellenführer der Fußball-Bundesliga gewann am Mittwoch das Pokal-Viertelfinale bei Bayer Leverkusen mit 5:3 im Elfmeterschießen, nachdem die packenden 120 Minuten zuvor torlos geblieben waren. Damit haben die Münchner, die auch noch im Champions-League-Viertelfinale stehen, weiter den 18. Cup-Triumph im Visier. Zudem könnten die Bayern als erster Verein dreimal in Serie den Pokal gewinnen.

 

Die Leverkusener verpassten hingegen vor 31 210 Zuschauern nach zuletzt fünf Bundesliga-Siegen ohne Gegentor den ersten Halbfinal-Einzug seit sechs Jahren. Zudem erlebte das Team von Trainer Roger Schmidt nach dem Achtelfinal-Aus in der Champions League bei Atletico Madrid das nächste Elfmeter-Drama, weil Josip Drmic bei seinem Versuch an Manuel Neuer scheiterte.

Bayern-Trainer Pep Guardiola hatte seiner Mannschaft diesmal nicht die Defensivtaktik verordnet, mit der er als Reaktion auf den Ausfall des Topduos Arjen Robben und Franck Ribéry zuletzt in Dortmund ein glanzloses 1:0 erreicht hatte. Stattdessen kehrten die Münchner zum gewohnten Spiel mit hohem Ballbesitz zurück. Allein in der ersten Halbzeit lief die Kugel zu 73 Prozent in den Reihen der Gäste, die zudem dreimal soviele Pässe spielten. Wirklich drangvoll und zielführend allerdings wirkte die Offensive der Bayern nicht.

Leverkusen hält zunächst gut mit

Die Leverkusener setzten sich von Beginn an clever und zum Teil sehr sehenswert zur Wehr. Bei den Bayern fehlte die Kreativität, zumal auch Bastian Schweinsteiger verletzt passen musste. Nur einmal wurde es vor den Bayer-Tor richtig gefährlich: Bei einer präzisen Hereingabe von Juan Bernat fiel der Ball dem völlig allein stehenden Thomas Müller (40.) direkt vor die Füße, doch 04-Keeper Bernd Leno warf sich in die Schussbahn und wehrte ab.

Die Hausherren, die vor sechs Jahren den FC Bayern im zuvor letzten Pokalduell der beiden Clubs aus dem Wettbewerb geworfen hatten, ließen ansonsten nicht viel zu und setzten selbst einige Nadelstiche. Nationalspieler Karim Bellarabi, der seinen 25. Geburtstag feierte, stürmte in der 22. Minute auf das Bayern-Gehäuse zu, schoss aus vollem Lauf aber weit über das Tor. Sekunden vor Ende der ersten Hälfte zielte er volley erneut deutlich drüber.

Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff übersah Bellarabi den besser postierten Roberto Hilbert und donnerte den Ball stattdessen in die Wolken. Kurz darauf musste die Partie für einige Minuten unterbrochen werden, nachdem Wendell und Mario Götze heftig zusammengeprallt waren. Beide konnten aber weitermachen.

Danach erhöhten die Münchner, die zuvor in 15 Pokal-Partien in Serie siegreich waren, den Druck. Nach einer Stunde lag der Ball dann nach einem Kopfball von Robert Lewandowski im Bayer-Netz, doch Schiedsrichter Felix Zwayer gab den Treffer wegen eines angeblichen Stürmerfouls gegen Ömer Toprak nicht - eine Fehlentscheidung.

Doch die Proteste der Bayern halfen nichts. Auf der Gegenseite war es immer wieder Bellarabi, der dem Guardiola-Team Sorgen bereitete. In der 65. Minute lief der Leverkusener allein auf Nationalkeeper Manuel Neuer zu, der jedoch abwehren konnte. Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit verpasste Julian Brandt nach Bellarabis Flanke den möglichen Siegtreffer aus kurzer Distanz, weil Rafinha gerade noch die Fußspitze an den Ball bekam.

In der Verlängerung bestimmten die Bayern das Geschehen. Götze schob den Ball nach Rafinhas Zuspiel aus drei Metern am linken Pfosten vorbei (98.), Bernat scheiterte an Leno (114.). So musste das Elfmeterschießen entscheiden.