Bei den Stuttgarter Kickers läuft es in der dritten Liga nach dem 1:0-Sieg gegen Magdeburg rund. Trainer Horst Steffen hat seine Wunschformation gefunden – bis auf den Torhüter.

Es gab kein böses Erwachen für den Kickers-Trainer Horst Steffen. Als er am Freitagabend die Tabelle der dritten Liga studierte, freute er sich über den zweiten Platz, wusste aber: „Das sieht morgen schon ganz anders aus.“ Etwas zumindest, doch wenn man berücksichtigt, dass der aktuelle Zweite FSV Mainz II nicht aufsteigen darf, stehen die Kickers als Vierter ihrerseits zumindest auf dem Relegationsrang. „Wir sind langsam da, wo wir hinwollen“, sagt Steffen – allerdings mehr in Richtung der Spielweise der Mannschaft, die beim 1:0-Sieg gegen den 1. FC Magdeburg am Freitagabend über weite Strecken überzeugte. Denn der (personell etwas geschwächte) Aufsteiger stellt eine körperlich sehr robuste Truppe, „gegen die nicht viele Mannschaften hoch gewinnen werden“, wie es der Kickers-Sportdirektor Michael Zeyer umschreibt.

 

Die Mannschaft macht es spannend

Mit den hohen Siegen ist es allerdings auch bei den Kickers so eine Sache. „Es ist schon grandios, was wir alles unternehmen, um nicht 2:0 in Führung zu gehen“, nimmt der Trainer angesichts der drei Punkte die vergebenen Chancen eher von der lockeren Seite. Die Konter, vor allem in der Schlussphase, wurden recht schlampig zu Ende gespielt. Das zuvor ausgerechnet Enzo Marchese einen Elfmeter zur Vorentscheidung verschossen hatte, passte da ins Bild.

Ansonsten passte eigentlich alles bei den Blauen. Trainer Steffen scheint seine Stammformation gefunden haben. Mit Bihr/Stein in der Innenverteidigung und der Mittelfeldachse Bahn-Marchese-Braun, die sehr agil wirkte – trotz der Gefahr, dass auch mal ein Fehlpass unterläuft. „Das Risiko ist natürlich höher“, sagt Steffen, aber das geht er bewusst ein. In jeder Beziehung. Für ihn ist es keine Frage, wer den nächsten Elfmeter schießt: „Natürlich der Enzo!“

Wenn er sich bei der Torhüterfrage nur auch so leicht täte. Carl Klaus, anfangs die Nummer eins, hat seine Drei-Spiele-Sperre nun zwar abgesessen, doch Rouven Sattelmaier in dieser Phase durchaus Pluspunkte sammeln können. „Es ist die schwerste Entscheidung, seit ich bei den Kickers bin“, sagt Steffen. Die ihn bis zum Samstag-Spiel in Wiesbaden so manch schlaflose Nacht kosten wird. Jedenfalls mehr als der Blick auf die Tabelle.