Vinothek Giarola feiert Eröffnung Ein Stück Italien mitten in Böblingen
In einer ehemaligen Bankfiliale in der Böblinger Klaffensteinstraße kombinieren die Brüder Davide und Andrea Filadoro italienische Gastronomie mit Wein- und Spezialitätenhandel.
In einer ehemaligen Bankfiliale in der Böblinger Klaffensteinstraße kombinieren die Brüder Davide und Andrea Filadoro italienische Gastronomie mit Wein- und Spezialitätenhandel.
Draußen liegt Schnee und es ist ungemütlich kalt an diesem Februarmorgen. In der Vinothek Giarola es gemütlich warm. Der Blick schweift von üppig bestückten Weinregalen zu einer Glasvitrine voll mit Schinken, Salami und Wild, verschiedenen Käsesorten und eingelegten Auberginen, Tomaten und Peperoni. Aus den Boxen kommt sanfter Italopop. Surrend und zischend erwacht die Espressomaschine zum Leben und füllt ein Tässchen mit dem dampfenden Gebräu. Nach dem ersten Schluck könnte man fast denken, man säße in einem Lokal am Lago Maggiore – und nicht eine Gehminute entfernt vom Oberen See in Böblingen.
Hinter der großen Glasfront an dem Eckhaus in der Klaffensteinstraße 1 hatte früher eine Kreissparkassenfiliale ihren Sitz, später zogen ein Optiker und die Volkshochschule hier ein. Jetzt erfüllen die beiden Brüder Davide und Andrea Filadoro sich mit der Vinothek Giarola ihren Traum von einem eigenen Gastrobetrieb. Die beiden gebürtigen Leonberger kommen ursprünglich aus anderen Berufswelten: Davide ist Metallfeinbearbeiter und war zuletzt als Reifenmonteur tätig, sein älterer Bruder Andrea hatte im Vertrieb gearbeitet und Messen in ganz Deutschland bestückt.
Die beiden bringen allerdings bereits einiges an Erfahrung mit, weil sie jahrelang in dem von ihrem Onkel betriebenen Weissacher Restaurant „Der Weise“ mitgearbeitet hatten. Zuletzt hatten sie einen Wein- und Spezialitätenhandel auf der ehemaligen Verkaufsfläche von Leder Maurer in den Böblinger Mercaden geführt. In dieser Zeit wuchs in den beiden der Wunsch, Handel und Gastronomie miteinander zu kombinieren. Die Vinothek Giarola ist deshalb italienischer Wein- und Spezialitätenhandel und Weinlokal zugleich. „Alles, was es bei uns zu essen und trinken gibt, kann man hier auch kaufen“, sagt Andrea Filadoro.
Die Auswahl ist vielfältig: Von Speck aus Südtirol über Pesto aus Ligurien und Oliven aus Apulien bis hin zur Zitronenmarmelade aus Sizilien – in den Regalen und in der Frischetheke finden sich Spezialitäten aus sämtlichen Regionen Italiens. Im Vordergrund steht dabei der Weinverkauf beziehungsweise das Probieren desselben. Zu essen gibt es dazu Antipasti- oder Käseplatten, Porchetta, Carne Salada und andere Spezialitäten. Für Zuckermäuler bieten die Brüder auch Dolce an.
Über ihre Partnerschaft mit dem Familienweingut Giarola in der Provinz Verona bezieht die Böblinger Vinothek unter anderem Amarone, Ripasso, Bardolino, Gargenega, Lugana und Custoza vom Gardasee. Das 1923 gegründete Unternehmen exportiert seine teilweise mehrfach prämierten Weine in mehr als 20 Länder und hat darüber hinaus auch eigenen Grappa, Prosecco, Olivenöl und andere Spezialitäten im Angebot.
Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum die Vinothek auf diese Kooperation setzt: „Giarola hat vor einiger Zeit eine Tochterfirma namens Bernard gegründet, die Trauben von Winzern aus anderen Anbaugebieten abkauft und bei sich abfüllt“, erklärt Andrea Filadoro. Durch diese Kooperation könne man auch Weine aus Venetien, Piemont, Trentino-Südtirol, der Lombardei, Kampanien, den Abruzzen, Toskana, Apulien und anderen Regionen mit großer Weinbautradition anbieten. „So haben wir über 70 Referenzen und alles aus einer Hand“, sagt der 36-Jährige.
Bereits seit 14. Dezember hat diese Enotaca nach italienischem Vorbild geöffnet. Die offizielle Eröffnungsfeier findet nachträglich am kommenden Samstag statt. Schon jetzt haben die Filadoro-Brüder sich offenbar einen beachtlichen Kundenstamm erarbeitet. Selbst unter der Woche seien die rund 50 Sitzplätze bereits gut besetzt. Manchmal müssen die Brüder noch weitere Stühle bereitstellen – so wie am Valentinstag. „Da waren wir mit mehr als 60 Gästen komplett ausgebucht“, erzählt der 33-jährige Davide.
„Unser Konzept geht sehr gut auf“, stellt sein älterer Bruder fest. Weil man die Weine wahlweise flaschenweise oder in 0,1-Liter-Gläsern anbietet, probiere die Kundschaft gerne mal drei oder vier verschiedene Weine an einem Abend – und nimmt anschließend vielleicht das eine oder andere Fläschchen mit nach Hause.
Ein Prosecco aufs Haus
Am 1. März lädt das Team der Vinothek Giarola zur nachträglichen Eröffnungsfeier in die Klaffensteinstraße 1. Beginn ist um 10 Uhr. Die Gäste erwartet den ganzen Tag über Livemusik und zur Begrüßung gibt es ein Glas Prosecco aufs Haus. Der Eintritt ist kostenlos. Abstellmöglichkeiten fürs Auto gibt es im gegenüberliegenden Parkhaus in der Pestalozzistraße.
Auf die Frauen
Zum Weltfrauentag am 8. März findet ein „Women’s Day“ mit Livemusik statt. Weitere Infos unter www.vinothekgiarola.com.