Für einen Trip ins Elsass oder weiter nach Frankreich muss man nicht weit fahren: Auf dem Leonberger Marktplatz gibt es Kulinarisches, Musik – und eine Portion französisches Lebensgefühl.
Flammkuchen, Wein, der Duft von Lavendel, dazu französische Chansons im Ohr. Das ist zwar nicht die Normandie, doch die Leonberger Fachwerkhäuser als Ambiente lassen einen ein wenig wie in Frankreich fühlen. Bis einschließlich Samstag, 7. Juni, lockt der Marktplatz mit seinem besonderem Angebot. Immer von 10 bis 19 Uhr laden Händler zum Einkaufen und Probieren ein.
Nur Corona dämpfte
Einmal mehr findet hier der „Marché français“ statt – der französische Markt. Dahinter steckt ein gastronomischer und handwerklicher Verbund französischer Händler. Seit inzwischen 20 Jahren tourt die bunte Gruppe der Anbieter von Februar bis November nun schon durch ganz Deutschland. Dabei macht sie Halt in Städten wie Würzburg, Garmisch-Partenkirchen – oder eben Leonberg.
Lediglich die Coronapandemie hat dem Verbund einen Dämpfer versetzt. „Uns hat das natürlich sehr stark getroffen. Durch die Regelungen während der Pandemie konnten wir unseren Markt nicht aufbauen. Umso glücklicher sind wir natürlich, dass wir jetzt wieder unterwegs sein können“ erzählt ein Verkäufer.
Das Konzept komme gut an, sagt der Manager Jeremie Limousin auf Französisch. „Die Menschen, die uns besuchen, sind immer offen, die Sprache und vor allem unser gutes Essen kennenzulernen.“ An acht Ständen können Frankreich-Freunde etwa Käse-Spezialitäten und Macarons direkt verkosten. Neben den kulinarischen Spezialitäten werden auch handwerkliche Produkte angeboten. Stände mit gewebten Taschen, bunten Seifen und Lavendelsträußen laden zum Bummeln und Zugreifen ein. Eine Besucherin bemerkt: „Eigentlich hatten wir gar nicht geplant, her zu kommen, sondern sind durch Zufall hier gelandet. Der Markt erinnert an wenig an den Frankreich-Urlaub, den ich vor Jahren mal gemacht habe. Die authentischen Stände und die entspannte Atmosphäre begeistern mich.“
Auch andere Gäste, die zur Mittagszeit verstärkt auf den Markt strömen, zeigen sich gut gelaunt. Die Gemeinderätin Gudrun Sach (Bündnis 90/Die Grünen) etwa hat sich mit Tellern, die von der französischen Revolution erzählen, ihren eigenen kleinen Stand aufgebaut. „Mich freut es immer wieder, auf dem französischen Markt Leute zu treffen, die die gleichen Interessen wie ich haben. Trotz kleiner Sprachbarrieren sind die Händlerinnen und Händler immer herzlich und freundlich.“
Leckeres aus dem Elsass
Bei Hungrigen kommt der Flammkuchen gut an, der frisch vom Elsässer Simon Jäger zubereitet wird. „Das Besondere ist, dass die Produkte direkt aus Frankreich kommen. Die Mitglieder des Verbundes stammen aus ganz verschiedenen Ecken des Lands, so können alle ihre eigenen Spezialitäten vorstellen.“ Der „Marché français“ in der Leonberger Altstadt bietet mit seiner vielfältigen Auswahl an französischen Köstlichkeiten und Souvenirs ein wenig Urlaubsfeeling – passend zu den Pfingstferien.