Die weltweit grassierende Vogelgrippe hat auch Auswirkungen auf den Eier-Markt in Deutschland. Die Geflügelhalter können den Bedarf voraussichtlich nicht decken.

Baden-Württemberg: Florian Dürr (fid)

Zwei Monate sind es noch bis Ostern, das Fest, zu dem traditionell bunt bemalte Eier gehören. Doch gerade hier droht in den nächsten Wochen ein Engpass, warnen die Geflügelhalter. Denn Deutschland versorgt sich nur zu etwa 70 Prozent selbst mit Eiern und ist auf Importe angewiesen. „Noch ist die Nachfrage nicht so hoch, aber wenn die bis Ostern anzieht, können wir den Bedarf nicht mehr decken“, warnt Georg Heitlinger, der Vorsitzende des Geflügelwirtschaftsverbands Baden-Württemberg.

 

Millionen Eier fehlen, Preise werden ansteigen

Wegen der grassierenden Vogelgrippe mussten weltweit schon Millionen Hühner gekeult werden. Das hat auch Auswirkungen auf Deutschland: „Der Eier-Markt ist leer gefegt, die Vogelgrippe hat zu massiven Einbrüchen geführt“, berichtet Heitlinger. Besonders in den Discountern stammen viele Eier aus den Niederlanden. Doch weil dort seit mehr als vier Monaten die Stallpflicht für Geflügelhalter gilt, darf das Nachbarland keine Freilandeier mehr verkaufen. Eine EU-Regel sieht vor, dass Freilandbetriebe bei staatlichen Anordnungen zur Stallpflicht ihre Eier zwar noch 16 Wochen mit Freilandhaltung kennzeichnen dürfen. Diese Frist ist dort aber schon abgelaufen.

„Es fehlen mehrere Millionen Eier. Die Lebensmittelhändler benötigen dann auf einmal die doppelte Menge“, erklärt Heitlinger. In Baden-Württemberg haben sich bisher nur Wildvögel mit dem Virus infiziert, doch sobald es auch auf Nutztiere überspringt, fallen auch diese Betriebe für die Lieferung von Eiern aus. Die Folge: „Die Preise werden steigen“, sagt Heitlinger.