Die Volksbank Leonberg-Strohgäu will mit dem Videoservice in verschiedenen Kommunen die Erreichbarkeit vor Ort erweitern. Die Technik schaltet Mitarbeitende direkt zu.

Sehen und gesehen werden, ist in den Geschäftsstellen Höfingen und Heimerdingen der Volksbank Leonberg-Strohgäu wieder möglich. Hier hat die Bank nun als neues Angebot einen integrierten Videoservice eingerichtet. Der ermöglicht es den Kunden, Servicegeschäfte zu erledigen, die sie bislang an den Schaltern getätigt haben.

 

„In einer der wirtschaftlich dynamischsten Regionen Deutschlands mit großer Prosperität tätig zu sein, bringt auch Herausforderungen mit sich“, sagt Jürgen Held, der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Leonberg-Strohgäu, bei der Inbetriebnahme des neuen Videoservices in der völlig umgestalteten Geschäftsstelle in Heimerdingen.

Neuer Videoservice in Heimerdingen, Höfingen, Heimsheim und Flacht

Bereits Ende 2024 wurde ein Konzept vorgestellt, das diesen Herausforderungen Rechnung trägt – den veränderten Kundenanforderungen, der Digitalisierung, der demografischen Entwicklung und dem aktuellen Arbeitskräftemangel. Die organisatorischen und baulichen Maßnahmen, die dafür nötig wurden, sind jetzt nahezu abgeschlossen. Nach Höfingen und Heimerdingen startet der Videoservice in den Geschäftsstellen Heimsheim am 20. Oktober und Flacht am 3. November.

Mit der neuen Technik soll es längere Öffnungszeiten geben. Foto: Simon Granville

Mit dem Videoservice will die Bank den Kunden all das anbieten, was sie bisher am Bankschalter erledigt haben – wie etwa Fragen zum Konto, zum Online-Banking, oder auch Adressänderungen, Daueraufträge verwalten. Auch lässt sich hier bei Bargeldabhebungen am Geldautomaten das persönliche Tageslimit von 2000 auf 5000 Euro erhöhen.

 

Mit dem Service will das Geldinstitut längere Öffnungszeiten generieren, denn der steht von Montag bis Freitag täglich durchgehend von 8.30 bis 18 Uhr zur Verfügung. Zudem soll dadurch mehr Diskretion gewahrt werden. Die Kundschaft betritt für den Videoservice eine Spezialkabine. Per Knopfdruck werden aus dem Kundendialog-Center in Ditzingen Mitarbeitende auf dem Bildschirm hinzugeschaltet. Für die ist es die größte Umstellung, denn bisher fand der Dialog nur per Telefon statt. „Jetzt heißt es sehen und gesehen werden, das ist schon interessanter“, meint eine Mitarbeiterin. Dafür fanden Schulungen statt.

Personalausweis ist bei Videoservice erforderlich

Zur Legitimation für den Videoservice ist unbedingt der Personalausweis mitzubringen. Der wird auf einem Scanner, der auch für Dokumente gedacht ist, eingelesen. Nun kann der Dialog beginnen. Wenn notwendig, steht auch ein Gerät für eine digitale Unterschrift zur Verfügung.

Was sagen die ersten Kunden zum Videoservice bei der Volksbank Leonberg-Strohgäu?

In Heimerdingen ist das Interesse groß. Alle paar Minuten schauen Kunden vorbei. „Der Umbau ist schön gemacht, gut das wieder offen ist“, sagt eine Kundin, die vor allem die längeren Öffnungszeiten begrüßt. „Jetzt muss ich mir nicht merken, wann der Schalter in der Geschäftsstelle offen ist“, meint sie. „Mit zwei Mitarbeitenden früher, waren die Öffnungszeiten begrenzt“, sagt der Vorstandsvorsitzende Jürgen Held.

In den ersten drei Wochen nach Eröffnung des Videoservices stehen Mitarbeitende der Bank vor Ort den Kundinnen und Kunden unterstützend zur Seite. „Das ist besser als vorher, es ist einfacher und schneller“, sagt Rudolf Kappus, nachdem ihm Berater Hans-Peter Greineck die Funktionsweise der Technik erörtert hat. „Es bestehen keine Nachteile zu davor“, sagt auch Brigitte Hartmann. Zusätzlich stehen an diesen vier Standorten auch Geldautomaten von 5 bis 24 Uhr zur Verfügung.

Geschäftsstellen der Volksbank Leonberg-Strohgäu wurden personell ausgebaut

„Die Bank bleibt in der Fläche präsent“, sagt Jürgen Held. Etwa für Vermögensberatung oder Anlageberatung ist der Videoservice nicht gedacht. Allerdings kann man hier Beratungstermine ausmachen. Die Hauptstelle in Leonberg in der Römerstraße sowie die Geschäftsstellen in Mönsheim, Rutesheim, Münchingen, Ditzingen, Renningen und Gerlingen wurden personell gestärkt. „Dadurch erhalten wir ein stabiles Netz von Beratungsstandorten in der Region - mit Qualität in der Beratung sowie Service und mit verlässlichen Öffnungszeiten“, sagt der Vorstandsvorsitzende.

Bankchef Jürgen Held: kein Stellenabbau wegen Videoservice geplant

„Um Gottes Willen, der Videoservice geht nicht mit einem Personalabbau einher, die Mitarbeitenden bleiben dem Haus erhalten, denn wir sind, wie seit Jahren, händeringend auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften“, sagt Jürgen Held. „Unsere meistfrequentierten Geschäftsstellen sind heute ohnehin das Online-Banking und das Kundendialog-Center“, erläutert der Vorstandsvorsitzende.

Im Online-Banking und in der VR Banking App können rund um die Uhr Bankgeschäfte erledigt werden. Im Kundendialog-Center der Bank, das in Zukunft weiter ausgebaut werden soll, stehen Mitarbeitende von Montag bis Freitag von 8.30 bis 18 Uhr telefonisch zur Verfügung.

Die Geschäftsstellen Eltingen, Gebersheim, Wimsheim und Eberdingen bleiben für die Bargeldversorgung über Automaten erhalten. „Auch in Friolzheim wird nach der Renovierung, die wegen der Sprengung des Geldautomaten erforderlich wurde, wieder ein Geldautomat eingebaut“, versichert Jürgen Held.