Die Volkshochschule ist mit der Resonanz in Stuttgart-Weilimdorf sehr zufrieden. Es könnte noch mehr Angebote geben, aber dafür reicht der Platz nicht aus. Ein Vhs-Kompetenzzentrum ist nun im Gespräch.

Stuttgart-Weilimdorf - Zum Start des neuen Semesters in dieser Woche waren Dagmar Mikasch-Köthner, Direktorin der Volkshochschule Stuttgart (Vhs), und die für die stadtteilspezifischen Angebote zuständige Bildungsmanagerin Franziska Diller zu einer Standort- und Perspektivenbestimmung in die Sitzung des Bezirksbeirates gekommen. Dabei resümierte Mikasch-Köthner zunächst das drei Jahre laufende „Experiment Weilimdorf“: „Bei unserer neuen Strategie, hinaus in die Bezirke zu gehen und Bildung zu den Menschen zu bringen, war Weilimdorf unser Pilotprojekt. Heute können wir sagen: Dieses Projekt ist ein Erfolg, die Weilimdorfer nehmen das Programmangebot gut an.“

 

In Zahlen heißt das: von allen in den nördlichen Bezirken realisierten Angeboten finden ein Drittel in Weilimdorf statt. Aktuell sind das 73 Kurse und Veranstaltungen – mithin dreimal soviel wie beim Start vor drei Jahren. Als Teilnehmer zählt die Vhs 486 Personen, wobei noch „Luft nach oben“ sei. „Es ist unser Ziel, dies zu steigern“, sagte Mikasch-Köthner und erklärte die strategische Erweiterung des Angebotes zur „Chefsache“. Zugleich würdigte sie das Wirken von Margit Müller, der ehrenamtlichen Stadtteilbeauftragten der Vhs für Weilimdorf: „Die Entwicklung hier ist wesentlich ihr zu verdanken. Sie weiß, welche Kompetenzen im Bezirk genutzt werden können.“

Die Volkshoschschule wünscht sich einen zentralen Standort

Im Folgenden skizzierte Franziska Diller „inhaltliche Schwerpunkte“ wie Integration und politische Bildung, für die „der Bedarf gestiegen“ sei. Ausweiten wolle man stadtteilspezifische Angebote, wofür weitere Kooperationspartner gesucht werden. Neben dieser „Profilschärfung“ sei es auch ein Ziel, neben dem Stammpublikum verstärkt Familien, junge Erwachsene und Migranten anzusprechen. Wobei sie dann zu dem Punkt kam, den zuvor schon die Vhs-Leiterin gestreift hatte: „Das alles stößt aber an strukturelle Grenzen.“ Zum einen in personeller Hinsicht, vor allem aber „bei der räumlichen Kapazität“. Die Vhs hat keine eigenen Räume, und die breite Streuung der angemieteten Räume erfordere „einen hohen organisatorischen Aufwand“. Deshalb würde man sich gerne „auf weniger Kursräume konzentrieren“.

Ins Gespräch brachte Diller dabei ein Vhs-Stadtteilzentrum. Konkret seien die Überlegungen noch nicht, stellte sie auf Nachfrage aus dem Gremium fest und betonte: „Die Frage ist, ob wir die Möglichkeit bekommen, mit anderen zusammen etwas aufzuziehen. Ein zentraler Standort wäre wünschenswert.“ Dies unterstrich auch Mikasch-Köthner: „Es macht Sinn, die Vhs und andere zusammenzudenken, ein Gesicht zu bekommen und ein wahrnehmbares Kulturzentrum zu werden.“ Eines sei deutlich: „Weilimdorf hat das Potenzial.“

An dieser Stelle nahm Bezirksvorsteherin Ulrike Zich den Ball auf: „Alle kennen das Raumproblem. Auch das Alte Rathaus löst das Problem nicht, das die Vhs hat.“ Perspektivisch hoffe man, den Platz bieten zu können, „der diesen Ansprüchen gerecht wird. Auch wenn das eine langfristige Geschichte ist“. Einstweilen, schloss Zich, müsse man sich „mit der Bewirtschaftung des Mangels behelfen“.