Die VHS-Zweigstelle am Bahnhof versteht sich als starker Partner für Bildung und Integration. 6350 Personen nehmen jährlich an 900 Veranstaltungen teil.
Immobilienexperten wissen bekanntlich ganz genau, welche Voraussetzung für den Wert und somit indirekt für den Erfolg eines Bauprojekts, eines Hauses oder einer Wohnung wichtig ist: „Lage, Lage, Lage!“ Diese Basis gilt allerdings offenbar nicht nur auf dem Wohnungssektor, sondern auch in Bildungsangelegenheiten. So etwa bei der Außenstelle Fellbach (Rems-Murr-Kreis) der Volkshochschule Unteres Remstal.
Die residiert seit dem September 2018 nicht mehr in einem etwas abgelegenen Gebäude an der Theodor-Heuss-Straße, sondern weithin sichtbar in einem modernen Klinkerbau schräg gegenüber dem Bahnhof Fellbach. Ein echter Hingucker also. Und so hat dieser exponierte Standort an der Eisenbahnstraße 23 offenkundig doch noch so manche Interessenten angelockt, die sonst nicht unbedingt anzutreffen gewesen wären.
Vorteile: Lage und Qualität
Die stellvertretende Leiterin der gesamten VHS im Unteren Remstal, Heike Burann, die zugleich Leiterin der Fellbacher Zweigstelle ist, begründete jedenfalls jetzt im Verwaltungsausschuss den Erfolg der Einrichtung so: „Das liegt sowohl an unseren Kursangeboten als auch an der Lage, den modernen Räumlichkeiten und der Unterrichtsqualität“. Die Folge der Lage und des attraktiven Angebots, so Burann: „Unsere Kurse in Fellbach sind sehr gut besucht und weisen immer hohe Teilnehmerzahlen vor.“
Die Zweigstelle Fellbach bietet ein besonders breites Angebot von Sprach- und Integrationskursen über Kreativ- und Gesundheitsangebote bis hin zu Kursen für Kinder, Jugendliche und Berufstätige. Auch die kommunale Fort- und Weiterbildung ist fest im Programm verankert.
Die Zahlen belegen die positive Entwicklung in Fellbach. Im Jahr 2024 nahmen in der westlichsten Stadt des Rems-Murr-Kreises genau 6348 Personen an 902 Veranstaltungen teil. Besonders stark entwickelt sich der Bereich Deutsch als Fremdsprache, der mittlerweile fast die Hälfte des Haushaltsvolumens ausmacht. Mit rund 47 parallel laufenden Kursen und 7000 Teilnehmenden ist die VHS Unteres Remstal der größte Anbieter im Rems-Murr-Kreis und belegt landesweit den 13. Platz unter den Volkshochschulen.
Trotz des Wachstums blieb die finanzielle Grundlage stabil. Eigentlich, so darf man konstatieren, ist es fast erstaunlich, dass der jährliche Betrag, den Fellbach zum Gesamtzuschuss der VHS Unteres Remstal beiträgt, bei lediglich knapp 118.000 Euro liegt.
„Wir arbeiten sehr gut mit der Stadt zusammen und sind froh, dass sie uns finanziell unterstützt“, erklärte die Leiterin der VHS Unteres Remstal, Stefanie Köhler. „Umso erfreulicher ist, dass wir viele Mittel und Ausgaben selbst erwirtschaften konnten und die Zuschüsse seit Jahren konstant geblieben sind.“
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der digitalen Weiterentwicklung. Neben klassischen Präsenzkursen setzt die VHS verstärkt auf hybride und Online-Angebote. Moderne Ausstattung wie interaktive Boards, die Lernplattform „vhs.cloud“ sowie Mediencoaching für Lehrende und Teilnehmende gehören inzwischen zum Alltag.
Integrationsarbeit durch Deutschkurse
Die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Fellbach und der VHS wurde im Ausschuss mehrfach hervorgehoben. Fellbachs Erster Bürgermeister Johannes Berner lobte die Einrichtung ausdrücklich: „Sie leisten hervorragende, wertvolle Arbeit für Fellbach und den Kreis. Vor allem Ihre Deutschkurse sind extrem wichtige Integrationsarbeit.“
Die VHS Unteres Remstal, deren aktuelles Semester unter dem Titel „Glück“ steht, ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Bildungslandschaft in der Region. Sie wird von den fünf Kommunen Waiblingen – dort befindet sich am Alten Postplatz auch das Hauptgebäude – Fellbach, Weinstadt, Kernen und Korb getragen.