Verkehrsminister Hermann trifft sich mit Heiner Geißler, um die Vorstellung des Stresstests vorzubereiten. Er lobte den Stuttgarter Polizeipräsidenten.

Stuttgart - Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) trifft sich am Sonntag mit dem Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler, um die Vorstellung des Stresstests vorzubereiten. Das kündigte der Grünen-Politiker am Mittwochabend in Stuttgart an. Er werde versuchen, dass die Ergebnisse des Belastungstest für den geplanten unterirdischen Bahnhof so früh wie möglich veröffentlicht werden. Das Aktionsbündnis gegen das umstrittene Millionenprojekt müsse die Gelegenheit erhalten, sich gründlich auf die Vorstellung am 14. Juli vorzubereiten.

 

Der Verkehrsminister stellte sich dem Stuttgarter Marktplatz den Fragen und Forderungen der Bürger zu den Bahnhofsplänen. Hermann warf der Bahn erneut eine schlechte Informationspolitik vor. Vor dem Hintergrund der Ausschreitungen bei einer Demonstration gegen das Großprojekt am vergangenen Montag rief er erneut zum friedlichen Protest auf. Er erwarte, dass sich die Polizei an die Regeln halte und dass die Demonstranten keine Gewalt anwenden.

Bei den Krawallen wurde unter anderem ein Polizist schwer verletzt. Hermann sagte, er habe mit Innenminister Reinhold Gall (SPD) und Polizeipräsident Thomas Züfle gesprochen. Er gebe keinen Zweifel daran, dass der Zivilbeamte „gewaltsam behandelt“ worden sei. Hermann stellte sich hinter Züfle. Er sei der „beste Polizist, den wir in der Bundesrepublik haben“.  Züfle pflege zivile und gewaltfreie Umgangsformen. Den Projektgegnern, die Gewalt seitens der Demonstranten bestreiten, hielt er entgegen: „Das zu bestreiten ist keine gute Strategie.“

Die "Volksversammlung" wurde vom Verein „Leben in Stuttgart - Kein Stuttgart 21“ des Projektgegners Gangolf Stocker organisiert.