Den Verweigerern der Rückmeldung droht ein Zwangsgeld von mindestens 300 Euro.

Stuttgart - Die Volkszählung des Statistischen Landesamtes geht auf die Zielgerade - und Zensus-Muffeln steht bald Ärger ins Haus. Rund 3,1 Millionen Antworten auf die Gebäudebefragung und 1,1 Millionen Fragebögen zur Haushaltsbefragung seien bislang zurückgekommen, sagte Barbara Sinner-Bartels, die zuständige Abteilungsleiterin im Statistikamt. „Wir sind mit dem Rücklauf sehr zufrieden.“ Er liege deutlich über 95 Prozent und sei damit höher als bei anderen Umfragen.

 

Noch immer fehlen zahlreiche Antworten zur Gebäudezählung

Doch: Noch immer fehlen zahlreiche Antworten zur Gebäudezählung, obwohl die Fragebögen schon lange raus sind und die Beantwortung Pflicht ist. Deswegen zieht das Amt jetzt andere Register. „Wir haben vor kurzem 95.000 Bescheide an Menschen verschickt, von denen uns noch die Rückmeldung fehlt“, sagte Sinner-Bartels. Diese sogenannten Heranziehungsbescheide seien „stärker als eine Mahnung“. Es werde darin je nach Anzahl der Objekte ein Zwangsgeld von 300 Euro aufwärts angedroht.

Bis zum 6. Januar herrschte noch Friedenspflicht, an die sich das Amt gehalten hat. Doch die ist nun abgelaufen. Wenn sich die Häuslebesitzer weiter vehement verweigern, könnte das Zwangsgeld verhängt und im schlimmsten Fall mit Gerichtsvollzieher eingezogen werden. Sinner-Bartels rät allen, auf die amtlichen Briefe des Landesamtes umgehend zu reagieren, um sich weiteren Ärger zu ersparen. „Wir hoffen sehr, dass wir ein förmliches Verwaltungsverfahren umgehen können“, betonte die Fachfrau. Die Erfahrung zeige, dass es normalerweise auf ganz wenige Fälle beschränkt bleibe.

Bei Haushaltsbefragung ist Rücklauf noch größer

Bei der Haushaltsbefragung ist der Rücklauf noch größer als bei der Gebäudeerhebung. Die 13.000 Interviewer im Land hätten gute Arbeit geleistet, lobte die Abteilungsleiterin. Im Großen und Ganzen sei die Aktion problemlos und friedlich gelaufen. „Natürlich gab es auch Beschwerden, die wir vor allem telefonisch in unserer Hotline erhalten haben“, sagte Zensus-Experte Michael Bubik. Die Fragebögen seien größtenteils erfasst. Die Antworten würden zuerst auf Vollständigkeit und Qualität überprüft, danach würden die Fragebögen umgehend zu Konfetti verschreddert.

„Der Datenschutz ist uns ganz wichtig.“ Wer den ersten Ergebnissen des Zensus entgegenfiebert, muss sich noch in Geduld üben. Erste Zahlen werde es erst in rund einem Jahr geben, machen die Verantwortlichen klar.