Allianz MTV Stuttgart überwintert trotz einer 0:3-Niederlage in Schwerin auf Platz eins der Bundesliga-Tabelle. Aber Sportdirektorin Kim Renkema ist das nicht genug.

Schwerin - War das der Vorgeschmack auf das Play-off-Finale um die Meisterschaft? Vom Niveau, von der Spannung und von der Dramaturgie her, bestimmt. Allianz MTV Stuttgart hat sich mit dem amtierenden Meister und Supercup-Gewinner SSC Schwerin einen erstklassigen Schlagabtausch geliefert, musste aber nach 95 umkämpften Minuten mit 0:3 (33:35, 19:25, 25:27) das so erfolgreiche Jahr beenden. Felix Koslowski, Bundestrainer und Schweriner Vereinstrainer, konnte den knappen Sieg seines Teams kaum glauben: „Alleine wenn man sich den ersten Satz ansieht, was für ein unglaubliches Spiel! Nur Kleinigkeiten habe den Unterschied gemacht.“

 

Schon kurz nach dem Anpfiff hielt es die knapp 2000 Zuschauer in der Palmberg-Arena kaum auf den Sitzen. Beide Teams waren voll auf der Höhe, in glänzender Spitzenspiellaune – sie schenkten sich nichts. Spektakuläre und lange Ballwechsel reihten sich aneinander. Erst nach zwölf Satzbällen holte sich der Gastgeber nach 44 Minuten hauchdünn den ersten Durchgang. Und genauso eng umkämpft ging es weiter. Trotz einer tollen Blockarbeit am 2,24 Meter hohen Netz (14:5 für Stuttgart) gelang des dem Team von Trainer Giannis Athanasopoulos kaum, Deutschlands Volleyballerin des Jahres Louisa Lippmann zu bändigen, die 21 Zähler für ihr Team beisteuerte.

Allianz MTV macht zu viele Fehler

Obwohl das Stuttgarter Team im dritten Satz zwei Matchbälle abwehrte, und danach selbst einen Satzball hatte, reichte es am Ende nicht. Da halfen auch die 17 Punkte von Kapitänin Deborah van Daelen nicht. „Mit dieser Leistung haben wir eine 0:3-Niederlage nicht verdient“, sagte Trainer Athanasopoulos enttäuscht. Doch gleichzeitig offenbarte ihm die Statistik einen deutlichen Unterschied: „Wir haben 28 Fehler gemacht, Schwerin nur die Hälfte. Daran müssen wir arbeiten, wenn wir solche knappen Spiele in Zukunft gewinnen wollen.“

Für Sportdirektorin Kim Renkema ist das Behalten des ersten Tabellenplatzes nur ein Nebeneffekt: „Wir brauchen mehr Killerinstinkt. Wir spielen ganz gut mit, aber in den entscheidenden Phasen gelingt es nicht, uns zu belohnen. Daran müssen wir in der Rückrunde arbeiten.“ Nach diesem Thriller sowie der zweiten Enttäuschung nach dem verpassten Pokalfinale durch die Niederlage gegen den 1. VC Wiesbaden haben Stuttgarts Volleyball-Frauen nun ein paar Tage frei, nachdem sie Weihnachten in der Sporthalle und im Kraftraum verbracht haben.

Am 3. Januar bittet Coach Athanasopoulos zum Training, am 10. Januar (19 Uhr, Scharrena) findet das Rückspiel gegen VK UP Olmütz (Hinspiel: 3:0-Sieg) im europäischen CEV-Cup statt, am 13. Januar (19.30 Uhr, Scharrena) beginnt für Allianz MTV Stuttgart die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen den VfB Suhl Lotto Thüringen.