Nach mehreren positiven Tests innerhalb des Teams versuchen die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart, sich in der Quarantäne einigermaßen fit zu halten. Das Qualifikationsspiel zur Champions League ist verschoben worden.

Stuttgart - Die Situation für Volleyball-Bundesligist Allianz MTV Stuttgart ist alles andere als einfach. Mehrere Spielerinnen haben sich mit dem Coronavirus infiziert, alle im Verein hoffen, dass es keine schwereren Verläufe gibt. Zugleich muss versucht werden, die sportlichen Schäden einzugrenzen. Es geht für das Team darum, in der Quarantäne nicht zu viel an Substanz zu verlieren. Und es geht um die Qualifikation zur Champions League.

 

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Eigentlich hätte das Duell der Stuttgarterinnen gegen Dinamo Moskau in der entscheidenden zweiten Runde am nächsten Donnerstag in Winterthur in der Schweiz stattfinden sollen. Zwischendurch stand auf der Homepage des europäischen Verbandes CEV, dass die Partie aufgrund der Corona-Beschränkungen abgesagt worden ist – laut Kim Renkema ging die Initiative dafür vom russischen Verein aus. „Dinamo Moskau hat ohne Angabe von Gründen um eine Spielverlegung gebeten“, erklärt die Sportchefin von Allianz MTV Stuttgart, „nun ist es uns gelungen, einen neuen Termin zu finden.“ Gespielt werden soll am 6. November, was Kim Renkema freut: „Unser Ziel war immer, dass über die Frage, wer den Sprung in die Gruppenphase schafft, auf dem Feld entschieden wird.“ Auch wenn die sportlichen Chancen der Stuttgarterinnen von Tag zu Tag kleiner werden.

Notprogramm vom Trainer

Aktuell ist das Team in Quarantäne. „Wir befolgen die Anweisungen des Gesundheitsamtes“, sagt Kim Renkema. Neue Tests bei den Spielerinnen werden wohl Anfang nächster Woche vorgenommen, verbunden mit der Hoffnung, dass womöglich doch alles weniger schlimm ist. Zuletzt hatte es bei Zweitligist Allianz MTV Stuttgart II einen positiven Fall und zwei Spielabsagen gegeben, ehe sich später herausstellte, dass ein falsches Testergebnis vorlag.

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Solange sich die Bundesliga-Volleyballerinnen in der vom Gesundheitsamt verordneten Auszeit befinden, versuchen sie, sich so gut es geht fit zu halten. Von Coach Giannis Athanasopoulos haben alle ein Notprogramm erhalten, das allerdings wenig zu tun hat mit dem normalen Trainingsbetrieb. „Die Spielerinnen leben ja nicht in Villen mit Park, Kraftraum und Tennisplatz, sondern in kleinen Mietwohnungen, die zum Teil nicht mal einen Balkon haben“, erklärt Kim Renkema, „sportlich ist die Quarantänepflicht eine Katastrophe für uns.“ Zudem kritisiert die MTV-Sportchefin die Uneinheitlichkeit der Regeln in Deutschland, die dazu führen, dass es innerhalb der Volleyball-Bundesliga nach positiven Corona-Fällen völlig unterschiedliche Konsequenzen gibt. „Da blickt doch keiner mehr durch“, meint Kim Renkema, „und am Ende kommt eine totale Verzerrung des Wettbewerbs heraus.“ Was die Situation, in der sich Allianz MTV Stuttgart befindet, nur noch schwieriger macht.