Volleyball-Bundesligist Allianz MTV Stuttgart kämpft um die Deutsche Meisterschaft – und um seine besten Spielerinnen. Bei Molly McCage und Deborah van Daelen hatte der Verein Erfolg, Michaela Mlejnková wird sich dagegen verabschieden.

Stuttgart - Die Stuttgarter Volleyballerinnen können an diesem Samstag (18 Uhr) mit einem Sieg im zweiten Play-off-Halbfinale bei den Ladies in Black Aachen in die Endspielserie um die Meisterschaft einziehen. Darauf liegt der Fokus – aber nicht nur. Zumindest bei Kim Renkema. Parallel zur entscheidenden Phase der Saison bastelt die Sportdirektorin am Team der Zukunft, und die ersten Eckpfeiler stehen mittlerweile: Allianz MTV Stuttgart hat die Verträge mit Diagonalangreiferin Deborah van Daelen (29) und Mittelblockerin Molly McCage (24) um ein Jahr verlängert. „Beide haben die Erwartungen weit übertroffen und sind enorm wichtig für uns“, sagt Kim Renkema, „deshalb sind wir sehr froh über ihre Unterschriften – schließlich wollen wir auch nächste Saison um Titel spielen.“

 

Mit dem Ja-Wort ihrer niederländischen Kapitänin hatte die MTV-Sportchefin („Debbie spielt die beste Saison ihrer Karriere“) gerechnet, doch die Weiterverpflichtung von McCage ist ein echter Coup. Die US-Amerikanerin hätte in anderen europäischen Ligen sicher mehr verdienen können, trotzdem entschied sie sich, in Stuttgart zu bleiben. „Darauf sind wir stolz, wir mussten sehr hart um sie kämpfen“, erklärt Renkema, „sie ist nicht nur unsere beste Punktesammlerin und die stärkste Mittelblockerin der Bundesliga, sondern auch eine der wenigen Spielerinnen, die verstanden hat, dass es sinnvoller ist, sich bei einem deutschen Spitzenverein weiterzuentwickeln statt in Italien oder Polen womöglich in der zweiten Reihe zu stehen.“

Mlejnková hat sich in Stuttgart einen Namen gemacht

Mit ähnlichen Argumenten versucht Renkema auch Mittelblockerin Paige Tapp (22) und Außenangreiferin Nika Daalderop (19) zu überzeugen, die längst bei finanzkräftigeren Vereinen auf dem Zettel stehen. Endgültig geklärt ist dagegen, dass Außenangreiferin Michaela Mlejnková (21) nach drei Jahren gehen wird. Die Tschechin hat sich beim MTV einen Namen gemacht, dass sie nun ihre letzte Saison in Stuttgart spielt, ist keine Überraschung. „Bei ihr ist die Zeit reif, den nächsten Schritt zu gehen“, sagt Renkema, „das passt.“

Bis zum Ende der Play-offs will die Sportchefin einen Großteil des künftigen Kaders beisammen haben – und nebenher erstmals mit ihrem Team die Meisterschaft feiern. Zum Problem könnte allerdings der SSC Schwerin werden, der aktuell in Topform spielt. Der Titelverteidiger gewann sein erstes Play-off-Halbfinale beim Dresdner SC nach einer ganz starken Leistung souverän mit 3:0. „Das war schon beeindruckend“, erklärt Renkema, „ich gehe davon aus, dass Schwerin auch das zweite Spiel gewinnt.“ Was bedeuten würde, dass die Paarung für die Endspielserie (ab 21. April) steht – sofern die Stuttgarterinnen in Aachen siegen.