Die Bundesliga-Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart unterliegen im zweiten Play-off-Finale in Potsdam mit 1:3, sodass nun beide Teams je einen Sieg aufweisen. Am Mittwoch geht es weiter.

Als sich die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart in Richtung ihrer mitgereisten Fans wandten, um sich für ihre Unterstützung zu bedanken, ging ihr Beifall in den lautstarken „So seh’n Sieger aus“-Gesängen der Potsdamer Anhänger unter. Ein Sponsor der Brandenburgerinnen hatte vor der Begegnung rote Shirts mit eben diesem Aufdruck verteilen lassen – und nach knapp zweistündiger Spielzeit und einem 3:1 (25:23, 25:22, 21:25, 27:25)-Erfolg des SC Potsdam dominierte ein rotes Jubelmeer die MBS-Arena. Damit machten die Gastgeberinnen die 1:3-Auftaktniederlage vom ersten Play-off-Finalspiel in der Scharrena wieder wett. In der Gesamtwertung steht es wie im Vorjahr nach zwei Partien 1:1 – mit dem Unterschied, dass damals jeweils die Auswärtsteams erfolgreich gewesen waren.

 

Zum Verhängnis wurde den Stuttgarterinnen, dass sie in der Anfangsphase nicht präsent genug waren. Was sich in der Hauptrunde gegen Teams wie Vilsbiburg oder Aachen nicht negativ ausgewirkt hatte, war gegen die mutig aufspielenden Potsdamerinnen ein entscheidender Mosaikstein für die Niederlage des noch amtierenden Meisters. „In den ersten beiden Sätzen waren wir einfach nicht wach genug, und unsere Fehlerquote war viel zu hoch“, bemängelte Stuttgarts Sportdirektorin Kim Renkema.

Regelmäßig dem Rückstand hinterhergelaufen

In den ersten beiden Sätzen war der MTV regelmäßig einem Rückstand hinterhergelaufen. Die Stuttgarterinnen kämpften sich zwar immer wieder heran, waren aber in den entscheidenden Phasen jeweils zu fehleranfällig. Co-Trainer Faruk Feray legte in einer Auszeit den Finger in die Wunde und forderte von seinen Spielerinnen eine andere Körpersprache – vergeblich. Auch Diagonalangreiferin Krystal Rivers, die am Ende dennoch auf 25 Zähler kam, war in den ersten beiden Durchgängen kaum ein Faktor.

Erst von Satz drei an wirkten die Gäste fokussierter, während der SC Potsdam das Niveau der ersten beiden Durchgänge nicht halten konnte. Im vierten Satz roch es bei einer 19:13-Führung für Stuttgart stark nach einem Tiebreak, doch in der Schlussphase unterliefen dem MTV-Team zu viele Fehler: Zwei Satzbälle blieben ungenutzt, während Potsdam den ersten Matchball verwandelte. „Mit unseren Fehlern haben wir Potsdam in die Karten gespielt, da konnten sie wieder ihr schnelles Spiel aufziehen“, monierte Renkema.

Die dritte Partie steigt am Mittwoch

Dass der Potsdamer Sieg verdient war, zeigt auch ein Blick auf die Statistik: Stuttgart unterliefen deutlich mehr Fehler (27:21), allein zwölf Aufschläge landeten im Netz oder im Aus. Zudem machten die Gastgeberinnen mehr Punkte nach Blocks (15:10). Stuttgarts Mittelblockerinnen Eline Timmerman und Marie Schölzel lieferten mit je 13 Zählern solide Leistungen ab, aber vor allem im Außenangriff blieb Stuttgart unter seinen Möglichkeiten. Simone Lee (14 Punkte) kam nicht an das Niveau des ersten Play-off-Spiels (22) heran. Potsdam punktete hier hingegen in Gestalt von Hester Jasper (17) und Laura Emonts (14) beständig.

In der dritten Partie an diesem Mittwoch (20.15 Uhr) müssen die MTV-Frauen, die am Sonntagabend aus Potsdam zurückflogen, wieder an ihr Niveau aus dem ersten Play-off-Finale herankommen, wenn der Meistertitel verteidigt werden soll. Auf jeden Fall wird es nun auch eine vierte Partie in Potsdam am nächsten Samstag (17 Uhr) geben. Renkema bangt um Krystal Rivers: „Diese intensiven Spiele kosten enorm viel Kraft.“